Deutsche Anleihen: Verluste – Entspannung im Syrien-Konflikt und China-Daten

FRANKFURT (dpa-AFX) – Am Markt für deutsche Staatsanleihen sind die Kurse am Dienstag kräftig abgerutscht. Händler nannten die Entspannung im Syrien-Konflikt und robuste Konjunkturdaten aus China als Grund dafür, dass Anleger mehr Risikofreude zeigten und einen Bogen um vergleichsweise sichere Bundesanleihen machten. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future sank am späten Nachmittag um 0,57 Prozent auf 136,83 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg um sechs Basispunkte und lag wieder knapp über der Marke von zwei Prozent.

Bundesanleihen gerieten bereits am Morgen unter Druck, nachdem Konjunkturdaten aus China positiv überraschten. Zahlen zur dortigen Industrieproduktion, zum Einzelhandel und zu den Anlageinvestitionen für August deuten auf eine Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin. Im weiteren Handelsverlauf rutschten die Kurse weiter, nachdem das Regime in Syrien dem russischen Vorschlag zur internationalen Kontrolle seiner Chemiewaffen offiziell zugestimmt hatte. Ein Militärschlag der USA könnte damit möglicherweise abgewendet werden.

Unterdessen zeigte sich, dass deutsche Sparer zumindest bei Anleihen mit langen Laufzeiten auch nach Abzug der Inflation wieder mit einem kleinen Überschuss rechnen können. Der Bund versteigerte am Vormittag inflationsgeschützte Staatsanleihen mit Fälligkeit in zehn Jahren zu einem Realzins von 0,36 Prozent. Dies entspricht in etwa der gegenwärtigen inflationsbereinigten Rendite beim Kauf einer herkömmlichen Staatsanleihe./jkr/she