Deutsche Anleihen: Schwächer – starke deutsche Auftragseingänge belasten

FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Dienstag nach besser als erwartet ausgefallenen Auftragseingängen aus Deutschland deutlich schwächer tendiert. Der richtungweisende Euro-Bund-Future sank bis zum frühen Abend um 0,39 Prozent auf 145,59 Prozent. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen lag bei 1,296 Prozent.

Die Neuaufträge waren im März um 2,2 Prozent zum Vormonat gestiegen. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Die besser als erwartet ausgefallenen deutschen Auftragseingänge machen nach Einschätzung der Postbank auch Hoffnung für die gesamte Eurozone. Die Experten verweisen in einer am Dienstag veröffentlichten Studie auf die Aufträge aus der Eurozone, die mit 4,2 Prozent einen Sprung gemacht hätten.

Insgesamt sind die Daten nach den jüngsten Rückschlägen laut Postbank eine ‚ausgesprochen gute Nachricht‘. Bereits zuvor waren die deutschen Anleihen dank der sehr freundlichen Stimmung an den Aktienmärkten unter Druck geraten. Der Dax ist am Dienstag auf den höchsten Stand seiner fast 25-jährigen Geschichte gestiegen.

Die Lage in der Euro-Schuldenkrise entspannte sich weiter: Das Euro-Krisenland Portugal hat erstmals seit der Inanspruchnahme internationaler Finanzhilfe vor zwei Jahren wieder zehnjährige Staatsanleihen platziert. Mit gut neun Milliarden Euro habe die Nachfrage das Angebot um mehr als das Dreifache übertroffen, sagte Finanzminister Vitor Gaspar. Die als sicher geltenden deutschen Anleihen wurden in diesem Umfeld weniger gesucht./jsl/he