Deutsche Anleihen geben deutlich nach – Fed und EZB bewegen

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen sind am Donnerstag spürbar unter Druck geraten. Abermals gab die Geldpolitik den Ausschlag. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future sank bis zum Mittag um 0,53 Prozent auf 140,69 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erhöhte sich deutlich um gut fünf Basispunkte auf 1,76 Prozent.

Händler nannten vor allem zwei Gründe für den Zinsauftrieb: Zum einen verdichten sich in USA die Zeichen auf einen Kurswechsel der US-Notenbank Fed. Wie dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll zur letzten Zinssitzung der Fed zu entnehmen ist, könnte die Federal Reserve in den kommenden Monaten damit beginnen, ihre zur Konjunkturbelebung aufgelegten Wertpapierkäufe zurückzufahren. Auch die Aktienmärkte reagierten mit Verlusten.

In Europa trat EZB-Chef Mario Draghi Spekulationen entgegen, wonach die Notenbank erwäge, ihren Zins für Bankeinlagen ins negative Territorium zu senken. ‚Negative Einlagenzinsen sind auf der letzten Sitzung diskutiert worden, und seitdem hat es keine Neuigkeiten gegeben‘, sagte Draghi in Berlin./bgf/jsl