Bernanke: Fed könnte Fuß bei Anleihekäufen vom Gas nehmen

WASHINGTON (dpa-AFX) – US-Notenbankchef Ben Bernanke wendet sich vor dem US-Kongress und hält die Tür für eine Straffung der ultralockeren Geldpolitik nun doch offen. Das Tempo der monatlichen Anleihekäufe könne bei den nächsten Fed-Sitzungen gedrosselt werden, sagte Bernanke am Mittwoch vor Abgeordneten in Washington. Nachdem Bernanke eingangs noch betont hatte, auf wie wackeligen Beinen der moderate Aufschwung stehe, sprachen Händler von einer ‚unglaublichen Kehrtwende‘. Der Devisenmarkt ging auf Berg- und Talfahrt.

Voraussetzung, um den Fuß beim Anleihekaufprogramm vom Gas zu nehmen, sei allerdings eine kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, sagte Bernanke. Zu Beginn seiner Rede hatte er noch die Gefahren einer vorzeitigen Abkehr vom aggressiven geldpolitischen Kurs hervorgehoben: ‚Ein voreiliges Ende oder eine Straffung birgt das Risiko, die wirtschaftliche Erholung abzuwürgen‘, sagte Bernanke. Er versprach, dass die Geldpolitik so lange wie nötig expansiv bleibe.

HEFTIGE SCHWANKUNGEN AM DEVISENMARKT

Der Devisenmarkt reagierte mit heftigen Schwankungen auf die Äußerungen. Der US-Dollar geriet durch die Aussagen zunächst stark unter Druck und fiel auf den tiefsten Stand seit einer Woche. Der Euro stieg im Gegenzug auf ein Tageshoch bei 1,2998 Dollar. Zuvor hatte die europäische Gemeinschaftswährung noch mehr als einen halben Cent tiefer gestanden. Nach den Aussagen zu einer möglichen Drosselung der Anleihekäufe rutschte der Euro jedoch kräftig ab und notierte zuletzt nur noch bei 1,2883 Dollar./hbr/he