ANALYSE: ETF-Anleger halten sich vor Fed-Sitzung zurück

STUTTGART (dpa-AFX) – Vor einer mit Spannung erwarteten Sitzung der US-Notenbank Fed haben sich die privaten Anleger börsengehandelter Fonds (ETF) in der vergangenen Woche zurückgehalten. Michael Görgens, Leiter des ETF-Handels bei der Börse Stuttgart ließ die von Minuszeichen am Aktienmarkt geprägte Handelswoche Revue passieren. ‚Die von vielen Marktteilnehmern erwartete Weihnachtsrally verwandelte sich endgültig in eine Weichnachtskorrektur‘

Am diesem Mittwochabend deutscher Zeit wird die US-Notenbank ein letztes Mal unter der Führung von Ben Bernanke die Entscheidung über die weitere Geldpolitik bekanntgeben. Bei dieser Sitzung geht es allerdings nicht um eine Zinssenkung, sondern um den Beginn des sogenannten ‚Taperings‘, also der Drosselung der monatlichen Anleihenkäufe zur Stützung der Wirtschaft.

Die Analysten sind sich Görgens zufolge nicht einig, ob Bernanke noch den Beginn der Drosselung bekanntgeben könnte, oder ob er diesen Schritt seiner Nachfolgerin Yanet Ellen überlässt. Vor diesem Hintergrund hätten sich die Käufe und die Verkäufe börsengehandelter Fonds in etwa die Waage gehalten.

‚Allerdings spielte für die Anleger in Stuttgart nicht nur die US-Geldpolitik eine Rolle, sondern auch, dass einige Anleger ihre Portfolien für dieses Jahr geschlossen haben‘, sagte Görgens. Manche Investoren realisierten nun aufgelaufenen Gewinne, um sich dann zu Beginn des neuen Jahres erneut positionieren zu können.

Mit Blick auf andere Anlageklassen sagte Fondsmanager Marcus Russ vom Vermögensverwalter Veritas: ‚Renten-ETFs profitierten von der schwachen Kursentwicklung an den Aktienmärkten und konnten Zuflüsse verbuchen.‘ Auf der Rohstoffseite sah er in der vergangenen Woche weniger Aktivitäten. Allerdings seien wieder Positionen in Gold aufgrund einer zurückgehenden Nachfrage nach Gold als ‚Sicherer Hafen‘ verkauft worden./la/mis