„Schon im Vorfeld der Emission fit für den Kapitalmarkt gemacht“ – Dr. Michael Held, Terragon

„94% der Gemeinden sind unterversorgt, 76% sogar stark unterversorgt“

BondGuide: Weder die Zahlungsfähigkeit noch die Versorgungssituation sind gleichverteilt innerhalb Deutschlands. Wo sind die regionalen Schwerpunkte?
Held: Wir verfügen über eine einzigartige datenbankbasierte Standortanalyse für alle bundesdeutschen Landkreise und kreisfreien Städte. Hier zeigt sich eine signifikante Unterversorgung v.a. im Ruhrgebiet, aber auch in einer breiten Zone von Hannover Richtung Berlin. Kleine grüne Farbkleckser mit überdurchschnittlichem Angebot finden sich speziell innerhalb des sog. Weißwurst-Äquators. Hervorhebenswerte Ausnahmen sind ferner noch Frankfurt am Main und Leipzig. Man muss sich allerdings klar darüber werden, dass 94% der Gemeinden unterversorgt sind, 76% sogar stark unterversorgt. In der Summe fehlt rund eine halbe Million sog. betreuter Wohnungen. Davon wären zwei Drittel aus dem laufenden Einkommen unserer Senioren finanzierbar.

Terragon Deutschland-Atlas

BondGuide: Mit den in der Vergangenheit umgesetzten Projekten ist Terragon ja schon gut unterwegs. Wozu jetzt die Anleihe?
Held: Bisher waren wir fast nur bankenfinanziert. Das hat natürlich irgendwo Grenzen. Terragon wird auch nicht im Alleingang für die ca. 350.000 finanzierbaren und benötigten Betreuten Wohnungen sorgen können – wir sprechen hierbei von über 60 Mrd. EUR Investitionsbedarf. Als bundesweiter Marktführer können wir aber unseren Teil dazu beitragen. Mit der SAX-Gruppe haben wir bereits einen potenten Partner, der die Finanzierungsbasis seinerseits stärkt und uns die Realisierung neuer Projekte aus unserer Akquisitionspipeline ermöglicht.

Terragon Anleiheübersicht

BondGuide: Wie funktioniert das?
Held: Im Rahmen eines Joint Ventures. An dem halten wir 51%, SAX 49%. Terragon entwickelt und baut die Projekte, SAX sichert die Projektfinanzierung und den Ankauf durch Investoren. Tochtergesellschaften werden auf Basis von SPVs gegründet und betrieben, so dass stets Share Deals möglich sind. Das Joint Venture bleibt am Portfolio mit 30% beteiligt, 70% sind für externe Investoren. Dies sind in der Regel Family Offices und institutionelle Investoren. So bauen wir uns zusätzlich ein kleines Bestandspolster auf.

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