Der Euro läuft Gefahr, im Hinblick auf die Performance im Jahr 2023 auf den letzten Platz unter den G10-Währungen abzurutschen – und was macht der Dollar? Von Kit Juckes, Société Générale
Irgendwo streckt ein Kaninchen seinen Kopf aus einem Bau und wird von einer blassen Sonne begrüßt, die das gefrorene Gras nicht auftaut. Währenddessen feiern die Chinesen das neue Jahr, die Ökonomen sind weniger pessimistisch, was das Wachstum angeht – und Anleger optimistisch, was Nicht-Dollar-Anlagen angeht.
Leichte Aufwärtskorrekturen der Konsensprognosen für das Wachstum in den USA, der Eurozone, dem Vereinigten Königreich und sogar Japan führen zwar nicht zu einer Veränderung des relativen BIP-Wachstums, heben aber die Stimmung (trotz der Kälte in der Luft).
Das linke Schaubild zeigt eine Auswahl der Konsensprognosen für das BIP-Wachstum 2023, die nur ganz leicht nach oben gehen. Das rechte Diagramm zeigt das relative EZ-US-BIP und EUR/USD. Die Korrelation ist gebrochen, da es sich nicht um eine Euro-Rallye handelt, sondern um einen Dollar-Rutsch, da der Optimismus wächst. Das wiederum spiegelt sich darin wider, dass NOK, SEK und AUD heute Morgen alle besser abschneiden als der Euro.
Da sich die asiatischen und lateinamerikanischen Währungen von dem Schock der schwachen US-Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktionsdaten der letzten Woche erholen, läuft der Euro Gefahr, im Hinblick auf die Performance im Jahr 2023 auf den letzten Platz unter den G10-Währungen abzurutschen.
Natürlich ist Optimismus an einem Montagmorgen, an dem die größte Volkswirtschaft der Welt noch nicht aufgewacht und die zweitgrößte im Urlaub ist, mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, aber heute gibt es so wenige Nachrichten, dass der Optimismus überleben könnte: Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone und die US-Frühindikatoren sind (für Überraschungen) beachtenswert, aber nicht oft marktbestimmend. Morgen erhalten wir die PMI-Daten, den australischen und neuseeländischen VPI, den US ISM und die BIP-Daten im Laufe der Woche.
Kit Juckes (Quelle: @University College London)
Es gibt also viel Spielraum für einen Realitätscheck. In der Zwischenzeit können EUR und GBP vielleicht gegenüber NOK, SEK und CHF fallen und AUD/USD kann sich über 0,70 konsolidieren.
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