Es wird einfach nicht besser: Die Märkte sind auf ihren tiefsten Jahresstand seit den Iden des März abgesunken. Wir sind inzwischen offiziell in einem Bärenmarkt.
Das lässt sich leider nicht mehr gut wegdiskutieren. Diverse halbgare Erholungsversuche wie Ende März, im Juni wie auch im August wurden immer wieder durch schlechte und noch schlechtere Nachrichten untergraben und brachen in sich zusammen.
Mittlerweile steht der dritte Corona-Winter vor der Tür – doch ist das ein Thema, das angesichts des anhaltenden Kriegs um die Ukraine sowie die unsägliche Diskussion um die Bewältigung der Energiekrise fast vollständig aus den Nachrichten abtauchte. Wahrscheinlich ist, dass es sich Richtung kalter Jahreszeit bald wieder einen festeren Platz zurückerobert.
Die Situation in der Ukraine ist dermaßen verfahren, dass nicht mal Gespräche irgendeine Aussicht auf Zustandekommen haben. Nach den Scheinreferenden und dem „Anschluss“ an die Russische Föderation kann Russland jeden Waffengang in den „angeschlossenen“ Landstrichen als Angriff auf Russland auslegen – und so wie man Diktator Putin inzwischen kennengelernt hat, dürfte genau dies das modifizierte aktuelle Kriegsziel sein, denn andere oder ursprüngliche scheinen nicht mehr erreichbar.
Umgekehrt, sollen die leidgeprüften Ukrainer sich mit dem gewaltsamen Raub eines Drittel ihres Landes etwa abfinden? – Man stelle sich analog vor, die Schweiz (Frankreich als EU-Land passt gerade nicht als Beispiel) würde das Saarland, NRW und Baden erobern und in die Eidgenossenschaft eingliedern.
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Die Entwicklung in der Ukraine, und so erfreulich die scheinbaren militärischen Rückeroberungserfolge auch sein mögen, lässt nichts Gutes erahnen für die kommenden Monate: Die schlechten Nachrichten persistieren und verstätigen sich. Auch Deutschlands Wirtschaft wird bluten – darunter natürlich auch Kapitalmarktemittenten.
Aus Investorensicht gibt es zwei Möglichkeiten: Die aktuelle Zeit ist die schlechteste seit Jahren, um am Kapitalmarkt für die Altersvorsorge aktiv zu sein – oder die beste.
Falko Bozicevic,
BondGuide
Falko Bozicevic, BondGuide
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