Kreise: Slowenien zieht Anleiheauktion trotz Ramsch-Abstufung durch

LJUBLJANA (dpa-AFX) – Euro-Krisenland Slowenien will trotz Abstufung auf Ramsch-Niveau durch Ratingriese Moody’s Staatsanleihen platzieren. Die Bücher sind laut Agenturberichten wieder geöffnet. Das melden die Finanznachrichtendienste Bloomberg und Market News International am Donnerstag nach Kreisen. Die Begebung der ersten Dollar-Anleihe in diesem Jahr war bereits in den letzten Zügen, als Moody’s am Dienstagabend mit der Abstufung der Kreditwürdigkeit von ‚Baa2‘ auf ‚Ba1‘ hereinplatzte.

Das slowenische Finanzministerium hatte die Preissetzung für die Staatspapiere deshalb zunächst verschoben. Verkauft werden Anleihen mit fünf- und zehnjähriger Laufzeit. Über das Volumen wird bislang noch spekuliert. Die Zinsen sollen den Kreisen nach bei 5,125 Prozent und 6,25 Prozent liegen. Slowenien muss dringend Mittel auftreiben, um Finanzlücken zu schließen. Das Land leidet unter Rezession und einer Bankenkrise. Es gilt deshalb als Kandidat für die Flucht unter den Euro-Rettungsschirm.

Die großen Ratingagenturen sind allerdings uneins, was die Perspektiven angeht: Moody’s rechnet mit hohen Sanierungskosten für den angeschlagenen Bankensektor und hält externen Geldbedarf der Regierung für wahrscheinlich. Wettbewerber Standard & Poor’s glaubt hingegen nicht, dass das Land Hilfe bei der EU beantragen muss und hat seine Bonitätsnote von ‚A-‚ mit stabilem Ausblick zur Wochenmitte bestätigt. Damit trennen die Kreditwürdigkeit drei Noten von der gefürchteten Ramsch-Abteilung, die spekulative Anleihen kennzeichnen soll. Die dritte große Agentur, Fitch, bewertet Slowenien ebenfalls mit ‚A-‚./hbr/jsl