Deutsche Anleihen drehen ins Minus

FRANKFURT (dpa-AFX) – Die deutschen Staatsanleihen sind am Dienstagabend ins Minus geraten. Händler sprachen von einer Gegenbewegung, der große Monatsendeinkauf sei nun ‚offiziell‘ beendet. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel um 0,14 Prozent auf 146,45 Punkte. Zuvor hatte er ein neues Kontrakthoch bei 146,87 Punkten markiert. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag zuletzt bei 1,215 Prozent. Gegen Mittag hatte sie mit 1,18 Prozent den niedrigsten Stand seit Juli erreicht.

Die Aussicht auf eine Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte die Renditen an den Euro-Staatsanleihemärkten im Tagesverlauf unter Druck gebracht. Die zehnjährige Rendite französischer Staatspapiere fiel auf ein neues Rekordtief von 1,70 Prozent. In den Krisenländern Griechenland und Portugal sanken die Renditen in diesem Laufzeitbereich jeweils um mehr als 0,10 Prozentpunkte. Nachdem die Jahresinflationsrate im Euroraum im April unerwartet deutlich von 1,7 auf 1,2 Prozent gefallen war, wird ein Zinsschritt der EZB am Donnerstag als noch wahrscheinlicher gehandelt./hbr/he