Centrosolar veröffentlicht Eckdaten zur geplanten Bilanzsanierung

Die in München ansässige Centrosolar Group AG legte am Dienstag dieser Woche die wesentlichen Eckpfeiler ihres Mitte Februar angekündigten Bilanzsanierungsprogramms vor. Die darin enthaltenen Kapitalmaßnahmen sind umfangreich und bedeuten für Anleihegläubiger und Aktionäre gleichermaßen harte Einschnitte – vorausgesetzt jedoch, sie finden auch tatsächlich Zustimmung in den jeweiligen Beschlussgremien.

Wie das Photovoltaikunternehmen mitteilte, sei als eine Maßnahme zunächst eine vereinfachte Kapitalherabsetzung durch Zusammenlegung von Aktien angedacht: So soll im Rahmen einer am 22. Mai einzuberufenden außerordentlichen Hauptversammlung das Grundkapital der aktiennotierten Centrosolar-Gruppe von derzeit 20.351.433 im Verhältnis von 25:1 auf nur noch 814.057 Aktien herabgesetzt werden.

Im Anschluss daran sei eine Sachkapitalerhöhung in Form des angekündigten Debt-Equity-Swaps durch Einlage der ausstehenden Centrosolar-Unternehmensanleihe (2011/16) im Gesamtnennwert von 50 Mio. EUR geplant. Die Einlage erfolgt dementsprechend unter Ausschluss des Bezugsrechts der (Alt-)Aktionäre. Hierfür soll der Gläubigerversammlung, die voraussichtlich am 2. Mai stattfinden wird, der zustimmungspflichtige Beschlussvorschlag vorgelegt werden, die 7%-Schuldverschreibung „in ein Recht zum Erwerb von insgesamt 5.500.000 neu zu schaffenden Stammaktien der Gesellschaft im Umtauschverhältnis 1:110 ohne weitere Gegenleistung […]“ zu tauschen. Anleihegläubiger, die das Tauschrecht ausüben, würden für eine Teilschuldverschreibung mit einer Nominalen von 1.000 EUR jeweils 110 neue Centrosolar-Stammaktien erhalten – der rechnerische Gegenwert liegt danach bei etwa 9,10 EUR je Aktie.

Für Anleihegläubiger, die ihr Erwerbsrecht nicht ausüben, soll ein Kreditinstitut als Abwicklungsstelle nicht bezogene Aktien verkaufen und den Netto-Verkaufserlös den jeweiligen Anleiheinhabern als Barausgleich auszahlen, hieß es dazu weiter. Das Quorum in der ersten Gläubigerversammlung liegt derweil bei mindestens 50% des nominalen Anleihenkapitals. Wird es nicht erreicht, ist die Versammlung nicht beschlussfähig. Centrosolar beabsichtigt in diesem Fall eine zweite Gläubigerversammlung vermutlich am 21. Mai einzuberufen. Auf der Folgeversammlung wäre dann ein Viertel des ausstehenden Anleihenkapitals ausreichend, um über etwaige Beschlüsse abstimmen zu können.

Darüber hinaus sei beabsichtigt, ein Nachrangdarlehen im Nominalwert von 9,5 Mio. EUR in die Gesellschaft einzubringen. Hierfür soll der Darlehensgläubiger zur Zeichnung von 0,76 Mio. neuen Aktien aus einer weiteren Sachkapitalerhöhung gegen Einlage des Darlehens unter Ausschluss des Aktionärs-Bezugsrechts zugelassen werden, so Centrosolar. Abschließend sei eine Barkapitalerhöhung von bis zu 5 Mio. neuen Stammaktien vorgesehen. Den Altaktionären soll dabei ein Mehrbezugsrecht eingeräumt werden. Bezugspreis sowie weitergehende Informationen für Centrosolar-Aktionäre und Anleihegläubiger werde die Gesellschaft in Kürze veröffentlichen.

Nach Bekanntgabe des Sanierungskonzepts zogen Eigen- und Fremdkapitalgeber der Centrosolar-Gruppe ihre Konsequenzen: Während der seit Frühjahr 2011 im Stuttgarter Bondm börsengelistete Centrosolar-Bond um knapp 10 Punkte auf 30% nach oben schoss, büßte die Aktie mehr als ein Fünftel auf nur noch 0,47 EUR ein.