Karlie Group: Insolvenzen im belgischen Teil der Unternehmensgruppe – Gesamtkonzern noch zu retten?

Karlie Group GmbH: Kündigung der Einbeziehung der Anleihen in den Freiverkehr
Foto @ Karlie Group GmbH

Nun also doch: die Karlie Flamingo Belgium Holding B.V.B.A. ist pleite. Zuvor wurde Insolvenz für zwei Gesellschaften beantragt, die den operativen belgischen Teil der Karlie-Unternehmensgruppe repräsentieren. Sind der Heimtierbedarfhändler und damit auch die Ansprüche der Anleihegläubiger noch zu retten?

Laut Karlie hätten zuvor zwei kreditgebende Banken ihre Forderungen gegenüber der Karlie Flamingo N.V. und der Garpet N.V., die als Sub-Holding für den operativen belgischen Teil der Gruppe fungiert, fällig gestellt. Aus welchen Gründen die Fälligstellung der Gelder erfolgte, blieb allerdings unerwähnt.

Für beide Gesellschaften sei daraufhin die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt worden. Von der Geschäftsführung beider Gesellschaften gab es mangels alternativer Handlungsoptionen keine Einwände.

Die Folge: Damit besteht ab sofort auch ein Insolvenzgrund für die belgische Zwischenholding der vorgenannten Gesellschaften – der Karlie Flamingo Belgium Holding. Für diese Tochtergesellschaft der Karlie Group wurde bereits Mitte Oktober 2016 ein Insolvenzantrag gestellt. Ungeachtet der Tatsache, dass dieser Antrag damals möglicherweise verfrüht war, werde Karlie nunmehr nicht weiter dagegen vorgehen.

Bereits vor einigen Wochen warnte Karlie jedoch vor möglichen negativen Folgen: Da die operative Konzerngesellschaft in Belgien einen wesentlichen Vermögenswert der Karlie Group darstellt, sind im Falle einer Insolvenz des belgischen Teils der Unternehmensgruppe wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögenslage der Emittentin zu erwarten.

Karlie Group GmbH: Insolvenzen im belgischen Teil der UnternehmensgruppeWas das für die Inhaber der 5%-Schuldverschreibung 2013/21 über etwa 10 Mio. EUR bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen. Bitter: Die Gläubiger wurden ihrerseits schon im Frühjahr in die (Sanierungs-)Pflicht genommen und stimmten einer Restrukturierung der Unternehmensanleihe zu.

Da hilft es dann auch wenig, wenn Karlie versichert, dass das operative Geschäft in Deutschland aufrechterhalten werden kann, solange auch der operative Betrieb in Belgien weiterhin funktioniert.

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