Anleihe-Neuemission Karlsberg Brauerei: „„Bewusst für den Kapitalmarkt entschieden“

Karlsberg Brauerei bietet neue Unternehmensanleihe an

Interview mit Christian Weber, Generalbevollmächtigter, und Ralph Breuling, Finanzen, Karlsberg Brauerei, über die Karlsberg-Folgeemission, Kapitalmarktverantwortung und Fernseh-Biere – was auch immer das genau sein mag…

BondGuide: Herr Breuling, Herr Weber, neue Anleihe – neues Glück: Streben Sie diesmal einen deutlich reduzierten Zinssatz an? Für die bisherige Karlsberg-Anleihe 2012/17 müssen immerhin 7,375% p.a. berappt werden.
Breuling: Ja, wir wollen die vorherrschende Niedrigzinsphase nutzen, um unsere mittel- bis langfristig ausgerichtete Finanzierungsstruktur zu festigen. Bei unseren Gesprächen mit potentiellen Investoren in dieser Woche versuchen wir ein entsprechendes Zinsniveau herauszufinden. Wir werden daher auch noch vor dem Zeichnungsstart eine Zinsspanne bekanntgeben, innerhalb derer der jährliche feste Kupon dann nach Ende der Angebotsphase, voraussichtlich am 21. April, festgelegt wird.
Weber: Karlsberg ist zudem vier Jahre weiter als bei der Erstemission. Wir haben unsere Ertragskraft deutlich verbessert und uns als verlässlicher Kapitalmarktteilnehmer und gutes Investment am Kapitalmarkt etabliert. Auch das Rating haben wir aufgrund der bevorstehenden Platzierung vorgezogen: Die im Jahr nach der Erstemission verbesserte Note „BB“ ist von Creditreform erneut bestätigt worden.

Interview mit Karlsberg II

Im Gespräch mit Christian Weber (l.) und Ralph Breuling

BondGuide: Das Volumen stand zunächst nicht fest, BondGuide hatte hier mit 35+ Mio. EUR einigermaßen ordentlich geraten – was haben Sie vor mit dem Erlös?
Breuling: Die Mittelverwendung ist in der Tat klar definiert: Es geht um die vorzeitige Refinanzierung unserer bestehenden Anleihe in Höhe von 30 Mio. EUR. Daher haben wir diese Höhe auch als Mindestvolumen festgelegt. Das Zielvolumen beträgt 40 Mio. EUR. Der über die 30 Mio. EUR hinausgehende Emissionserlös fließt in die Mitfinanzierung von Investitionen, die wir jedes Jahr durchführen und die ein kontinuierlicher Prozess zur Optimierung unserer Position im Wettbewerb sind.

Karlsberg Chart 2012-17

Karlsberg 2012/17

BondGuide: Wir hatten ehrlich gesagt ein wenig befürchtet, dass Karlsberg vom Kapitalmarkt verschwinden würde bei Ablauf der Anleihe 2012/17, denn Ihnen als grundsolidem Emittenten hätten sicherlich auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten offen gestanden.
Weber: Dank unserer soliden Finanzstruktur stehen uns verschiedenste Finanzierungsmöglichkeiten über Fremd- oder Eigenkapital zur Verfügung. Es kommt daher auf den  richtigen Mix an. Mit der Begebung der neuen Anleihe bekennen wir uns klar zum Kapitalmarkt, mit dem wir seit 2012 sehr gute Erfahrungen gesammelt haben. Dieses Instrument der Unternehmensfinanzierung ist für uns als mittelständisches Familienunternehmen ein gutes Mittel, um eine diversifizierte Finanzierungsstruktur sicherzustellen.
Breuling: Für uns ist zudem Kontinuität ein wichtiges Thema. Wir können nicht mal rein, dann raus, und später möchte man vielleicht doch wieder am Kapitalmarkt sein. Daher wollen wir Investoren auch Kontinuität bieten. Karlsberg plant wie eh und je langfristig – und wir sind der Meinung, das Produkt Unternehmensanleihe passt zu uns.