Zum Wochenauftakt im Fokus: Deutsche Forfait, SAG Solarstrom, MS Deutschland, Grand City

DF Deutsche Forfait AG veröffentlicht Zahlen zum ersten Quartal des Rumpfgeschäftsjahres
Am Haken der OFAC: Deutsche Forfait

Die Deutsche Forfait AG dürfte auch zu Beginn der neuen Woche im Rampenlicht stehen. Freitagabend stand ein neuerliches Minus von 6 Prozentpunkten zu Buche.

Die Aufnahme auf die US-amerikanische OFAC-Blacklist wird inzwischen doch als existenzbedrohend für die Deutsche Forfait interpretiert. Hintergrund für das Desaster: Nachträglich sei das Ergebnis 2013 durch die Aufnahme der Gesellschaft auf die Sanktionsliste des US-amerikanischen Office of Foreign Assets Control (OFAC) belastet, so die DFAG Anfang letzter Woche. Schlimmer jedoch: Die OFAC wirft der DF Deutsche Forfait vor, gegen die Handelssanktionen gegen den Iran verstoßen zu haben, was die Gesellschaft natürlich zurückweist. Scope hatte bereits reagiert und das Rating (bisher BB+) ausgesetzt. Bestenfalls geht es mehrere Noten nach unten, schlechtestenfalls lässt Scope gleich ganz die Finger von der DFAG, denn an solch einem heißen Eisen kann man sich nur verbrennen. Auf der offiziellen Website der OFAC wird man fündig. Bei rund 60% erreichte die Anleihe 2013/20 ihren bisherigen Tiefststand.

Um das Rating ging es vergangene Woche auch bei der MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH. Man habe Feri EuroRating mit der Erstellung eines Folgeratings beauftragt. Das Anleihe-Rating ist Voraussetzung für einen Verbleib im Entry Standard für Anleihen. Das Jahresgutachten hatte den Wert der „Deutschland“ unverändert bei 100 Mio. USD gesehen, Stand Oktober 2013. Diese Besicherung mittels Schiffshypothek sei eine im deutschen Mittelstandsanleihemarkt einzigartige Absicherung. Die Anleihe fährt seit nunmehr einigen Tagen in ruhigem Wasser bei weiterhin ca. 60%. Dies könnte Sie auch interessieren:

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Und nochmal Rating: Standard & Poor’s hebt ihr Rating für Grand City Properties um eine Teilnote an auf BB+, S&P attestiert einen stabilen Ausblick. Aus Sicht der Ratinganalysten werde Grand City Properties durch die stetige Mieternachfrage an den wichtigsten Immobilienstandorten seine Mieteinnahmen steigern, woraus kontinuierliche Cashflows resultieren, so der Bericht. Zusätzlich hob S&P die solide Kapitalstruktur der Gesellschaft mit einer Eigenkapitalquote von etwa 50 %, einem Loan-to-Value (LTV) von unter 50% und einer Erhöhung des Anteils unbelasteter Immobilien auf über 30% hervor. Der 6,25%-Bond 2013/20 profitierte bereits die gesamten letzten Wochen und steht jetzt auf Allzeithoch bei 105%.

SAG Solarstrom gehörte zum Wochenausklang zu den Flop-5 des Tages. Man habe entschieden, das bislang in Eigenverwaltung geführte Insolvenzverfahren zur Verfahrenseröffnung, die voraussichtlich am 1. März 2014 erfolgen wird, in ein Regelinsolvenzverfahren zu überführen. Das Verfahren war am 13. Dezember mit der Antragstellung eingeleitet worden. Dabei habe das Eröffnungsverfahren gezeigt, dass bei Investoren und Gläubigern bislang nur wenige Erfahrungen mit dem vergleichsweise neuen Verfahren der Insolvenz in Eigenverwaltung vorlägen, so die Freiburger in ihrer Stellungnahme. Nach wie vor habe man die Restrukturierung und Sanierung des Unternehmens mit allen Geschäftsfeldern im Blick, was auch vom Vorstand maßgeblich mitgestaltet werde. Am Freitag büßten beide SAG-Anleihen jedoch erst einmal auf rund 20% ein.

Davon abgesehen beginnt heute die Zeichnungsfrist für Neuemission Neue ZWL. Dem Vernehmen nach werden die Orderbücher nicht lange offen bleiben, die Nachfrage nach einer soliden deutschen Industrieanleihe scheint hoch. BondGuide hat die Anleihe zudem für das Musterdepot zur Zeichnung empfohlen.

Kurse genannter Mittelstandsanleihen finden Sie hierZum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.

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