Wie bereits am 25. März bekanntgegeben stellt sich eine durch Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan vertretene Gruppe institutioneller Anleihegläubiger, die inzwischen mehr als 35% der relevanten ausstehenden Fürstenberg-Anleihen halten, nachdrücklich gegen die von der Norddeutsche Landesbank – Girozentrale – erklärte außerordentliche Kündigung der den Fürstenberg-Anleihen zugrundeliegenden stillen Beteiligungsverträge.
Die Fürstenberg-Anleihen (DE000 A0EUBN 9 und DE000 A0EUB2 9) haben einen Gesamtnennbetrag von rund 400 Mio. EUR. Nach Auffassung der Gruppe und ihrer Rechtsberater ist der Versuch der außerordentlichen Kündigung der den Fürstenberg-Anleihen zugrundeliegenden stillen Beteiligungsverträge aus einer Reihe von Gründen unwirksam.
Die Wertpapiere wurden von der NordLB sowohl an Privatanleger als auch an institutionelle Investoren vermarktet, denen durch die Kündigung erhebliche Verluste in bis zu dreistelliger Millionenhöhe drohen.
Die Gruppe hat sich mehrere Monate um die Aufnahme eines konstruktiven Dialogs mit der NordLB bemüht – die Bank habe darauf jedoch nicht reagiert.
Um die Interessen der Anleihegläubiger zu schützen, hat die Gruppe am 30. Juli eine Klage gegen die NordLB beim Landgericht Hannover eingereicht mit dem Ziel, die Kündigung gerichtlich für unwirksam erklären zu lassen. Alternativ verlangt die Gruppe Schadensersatz.
Die Gruppe stellt sich zudem gegen die Bilanzierungspraxis der NordLB, die stillen Beteiligungen mehrfach am Bilanzverlust für das Geschäftsjahr 2019 zu beteiligen.
Über Fürstenberg Capital II
Die Geschäftstätigkeit besteht darin, sich als stiller Gesellschafter an dem Handelsunternehmen der Norddeutsche Landesbank -Girozentrale- (NORD/LB) zu beteiligen, die Beteiligung durch die Ausgabe von Schuldverschreibungen (Capital Notes) zu refinanzieren und durch die Aufnahme von Darlehen die erwartete Erstattung von Kapitalertragsteuern vorzufinanzieren. Es handelt sich wegen der fest geschlossenen Verträge um eine überschaubare und planbare Geschäftstätigkeit von geringer Komplexität und ohne operatives Geschäft. Die Aktiva bestehen im Wesentlichen aus der stillen Einlage, die durch die Ausgabe von Capital Notes (Passiva) refinanziert wurde.