Wind- und Solarparkbetreiber Encavis moniert ‚nicht planbare Ereignisse‘

Verspätere Inbetriebnahmen, Verzögerungen, ungünstiges Wetter, negative Strompreise in Finnland und Spanien: das volle Programm bei Encavis.

Der SDAX-notierte Wind- und Solarparkbetreiber Encavis liegt nach neun Monaten des Geschäftsjahres bei Umsatz und Ergebnis aufgrund nicht planbarer Ereignisse trotz geringfügig gestiegener Stromproduktion und starkem Zuwachs im Segment Service deutlich unter den Werten des Vergleichszeitraumes des Vorjahres (ohne Hinzurechnung der Kosten des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots durch die Elbe BidCo AG).

Die erzielten operativen Netto-Umsatzerlöse nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 in Höhe von rund 321,6 Mio. EUR lagen um rund 34,5 Mio. EUR (-10 %) unter dem vergleichbaren Vorjahreswert (nach Abzug der Strompreisbremsen). Das operative bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives EBITDA)) verzeichnet in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 mit 201,3 Mio. EUR einen deutlichen Rückgang um rund -18% gegenüber dem Vorjahreswert von 246,1 Mio. EUR.

Weniger Sonne für Encavis

Dieses Ergebnis ist durch folgende Entwicklungen beeinflusst, die zum überwiegenden Teil nicht vorhersehbar waren: Die Umsatzrückgänge gehen zu einem großen Teil auf das zinsumfeldbedingt schwierige Geschäft des Encavis Asset Managements sowie verspätete Inbetriebnahmen zurück. Im laufenden Geschäftsjahr hat Encavis bereits sieben Projekte erfolgreich ans Netz angeschlossen; bei diesen und einigen weiteren Wind- und Solarparks ergaben sich teilweise technisch bedingte Verzögerungen, so dass geplante Umsätze in diesem Jahr noch nicht realisiert werden konnten.

Zum anderen erklären sich die Umsatzeinbußen durch ungünstigere meteorologische Bedingungen, insbesondere in Südeuropa. Nach einem überdurchschnittlich guten Wetter für Wind und Solar im Vorjahr, das weit über dem regelmäßig angenommenen Standardwetter (einem 30-Jahres-Durchschnitt) lag, war das Wetter in diesem Jahr in der europaweiten Betrachtung bislang deutlich schlechter als das erwartete Standardwetter. Zudem sei das gesamte Jahr 2024 durch ein geringeres Strompreisniveau geprägt als kriegs- und energiekrisenbedingt im Vorjahr.

Außerdem kamen im ersten Halbjahr erstmals umsatzmindernde Abschaltungen von Parks aufgrund negativer Strompreise in Spanien und Finnland hinzu. Im Vorjahreszeitraum war zudem eine signifikante nachträgliche Vergütung in den niederländischen Solarparks für das Jahr 2022 enthalten, die sich umsatzerhöhend ausgewirkt hatte.

Aufgrund der beschriebenen Entwicklungen passt der Vorstand die Guidance für das laufende Geschäftsjahr bei den folgenden KPIs wie folgt an:

Umsatz: EUR 425 Mio. (-8%, ursprüngliche Guidance: > EUR 460 Mio.)

EBITDA: EUR 260-270 Mio. ( -13% bis -10%, ursprünglich: > EUR 300 Mio.)

EBIT: EUR 135-145 Mio. (-23% bis -17% ursprünglich: > EUR 175 Mio.)

Operativer Cashflow: EUR 225-235 Mio. (-13% bis -10%, ursprünglich: > EUR 260 Mio.)

Operativer Cashflow pro Aktie: EUR 1,39 – 1,45 (-14% bis -10%, ursprünglich: EUR 1,62)

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