Betrüger reiben sich die Hände über neue Möglichkeiten an Krypto-Märkten. Wir zeigen, wie Sie sich vor Betrug schützen. Von Robert Steininger*
So vermeiden Sie Betrug an Krypto-Märkten
Wann immer es eine Investitionsmöglichkeit gibt, sind Betrüger meist nicht weit entfernt. Krypto-Märkte sind hierbei eine neue Erscheinung, während sie für Betrüger sehr leicht auszunutzen sind.
2017 fanden sich beispielsweise tausende Investoren aus mehr als 175 Ländern mit leeren Taschen wieder. Sie investierten gemeinsam rund 4 Mrd. USD in eine neue Kryptowährung namens ‚OneCoin’. Der Urheber des OneCoin-Projekts verschwand plötzlich spurlos und mit ihm offenbar auch sämtliche Gelder, die sein Projekt für eben jene Kryptowährung erhalten hat.
Mit dieser Geschichte wurde in der Krypto-Welt ein Nerv getroffen und verursachte genug Aufsehen, dass selbst die BBC über den Fall einen Podcast einrichtete. Dabei war dies wirklich nur einer der großen Betrugsfälle in der Krypto-Welt. Betrugsmaschen finden beinahe tagtäglich statt, jedoch im kleineren Rahmen. Bevor Sie es ahnen, haben Sie so schnell Geld verloren, wie Sie eine Runde an einem Online Spielautomaten spielen.
Damit Sie nicht auf Betrugsmaschen mit Kryptowährungen hereinfallen, sollten Sie unsere Tipps beherzigen.
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Alte Masche = neue Masche
Die Krypto-Welt ist im Grunde der traditionellen Finanzwelt sehr ähnlich. Sie können in eine Kryptowährung investieren, sie tauschen oder wieder verkaufen. Die Funktionsweise der Kryptobörsen ist in dieser Hinsicht sehr ähnlich der herkömmlichen Börse, an der man Aktien kaufen, halten und verkaufen kann.
Noch lange bevor es Kryptowährungen gab, gab es am Finanzmarkt sehr typische Maschen, die von Betrügern genutzt wurden. Dies waren vornehmlich Versprechen, wie es innerhalb kürzester Zeit möglich sein sollte, utopisch hohe Renditen zu erzielen. Dies sollte alles mit einem geheimen Trick funktionieren. Man brauchte sein Geld nur einer bestimmten Person geben, die sich angeblich besonders gut auskannte, und schon sollten Sie diese saftige Rendite erhalten. In Wahrheit ist das investierte Geld immer weg und es gibt schlicht keinen Supergeheimtipp, beispielsweise in 4 Wochen 400% Rendite zu erzielen.
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Auf die gleiche Art und Weise sind auch in der Krypto-Welt Betrüger unterwegs. Es werden Rendite versprochen, die der Markt so eigentlich nicht hergeben würde. Auch dort werden Sie gebeten, eine bestimmte Summe an Kryptos jemandem anzuvertrauen, was Sie wiederbekommen würden. Geben Sie niemandem eine Ihrer Krypto-Anlagen, der Ihnen Renditeversprechen macht, die zu gut klingen, um wahr zu sein.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen
Eine weitere typische Art von Betrügern ist, ahnungslose Kryptoinvestoren unter Druck zu setzen. Wenn Sie jetzt nicht Summe X investieren, entgeht Ihnen die Rendite Ihres Lebens – könnte es heißen.
Ziel solcher Betrügereien ist es letztlich, dass Investoren nicht darüber nachdenken, ob es eine weise Entscheidung ist, jetzt in x oder y zu investieren. Sobald Sie eine ruhige Minute zum Nachdenken haben, würden Sie bemerken, dass etwas nicht ganz koscher ist.
Sofern Sie etwas in den Kryptomarkt investieren möchten, nehmen Sie sich Zeit. Schauen Sie sich in aller Ruhe an, worin Sie investieren und welche realistischen Möglichkeiten sich für Sie ergeben.
Hüten Sie sich vor Fake-Mining
Mining scheint heute kaum mehr sonderlich lukrativ ohne das richtige Equipment, sodass sich nur ziemlich wenige Leute noch dem Mining widmen. Das Mining gibt es jedoch noch und ist genauso ein gefundenes Fressen für Betrüger. Als Laie wird es ihnen nicht auffallen, welche Webseite zum Mining lupenrein ist und welche eine Fake-Mining-Seite ist. Auffällig werden diese jedoch, wenn sie unterschiedliche Stufen zur Investition in Kryptowährungen propagieren oder höhere Profite für jene, die besonders aktiv sind, bieten. Gute Mining-Pools können tatsächlich Belohnungen für sehr aktive Miner bieten, aber würde man dort nichts zu besonderen Investments finden.
Bevor Sie sich zum Mining entschließen und einem Mining-Pool oder einer Mining-Cloud beitreten, recherchieren Sie die Macher dahinter zunächst. Wenn es sich um einen Betrug handelt, wird es darüber zweifelsohne etwas im Internet zu finden geben.
Lukrativer Job mit Krypto-Lohn
Noch ist es nicht sonderlich weit verbreitet, doch insbesondere auf Freiberufler-Plattformen kann man für einen Job mit außergewöhnlich guter Bezahlung in Kryptos kontaktiert werden. Möglicherweise geschieht dies auch bei anderen Job-Börsen, wo Menschen einfach nur nach einem guten Job suchen.
Der Trick ist hierbei, dass Ihnen ein Job mit wirklich guter Bezahlung angeboten wird, vielleicht sogar überdurchschnittlicher Bezahlung. Sie erhalten etwas Arbeit und vielleicht auch so etwas wie einen Arbeitsvertrag. Sobald es an die Bezahlung gehen soll, gibt es jedoch Probleme. Möglicherweise sitzt der Arbeitgeber im Ausland, der angeblich aufgrund von Auflagen in seinem Land nicht den Zugang zu herkömmlichen Zahlungswegen hat.
Dafür könne er jedoch mit Kryptowährungen arbeiten und hat vielleicht eine ganz andere Plattform dafür. Um auf jener Plattform jedoch Ihr Geld zu erhalten, müssen Sie erst eine Wallet aufmachen – gegen Einzahlung einer bestimmten Summe durch eine Kryptowährung.
Sofern Sie bei einer solchen Masche irgendwo Geld einzahlen, in der Hoffnung Ihre Bezahlung zu erhalten, werden Sie weder das eine noch das andere erhalten. Allein das Layout einer Zahlungsplattform des Fake-Arbeitgebers wird nicht ganz stimmig aussehen.
Der Romanzen-Trick
Online-Datingbörsen werden ebenfalls gern dazu missbraucht, von unschuldigen Menschen Kryptowährungen zu erhalten. Sobald jemand, mit dem Sie scheinbar guten Kontakt bei der Dating-Börse haben, viel über Kryptowährungen zu erzählen sowie deren fantastischen Rendite, sollten bei Ihnen alle Alarmglocken schrillen. Die Chancen, dass es sich hierbei um einen Betrüger handelt, der nur an Ihr Geld will, sind leider sehr hoch.
*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online- und Investment-Strategien, Glücksspielthemen, Fußball, Krypto und Verhaltensanalyse.