Werder Bremen: Ole Werner soll’s werden

Zumindest erhärten sich die Hinweise darauf, dass Werder Bremen in Kürze den neuen Trainer präsentieren wird. Doch plötzlich steht eine Ablöse im Raum – schon wieder…

Dem Vernehmen nach sind all die anderen gehandelten Namen aus dem Rennen, wie auch die stets gut informierte ‚Deichstube‘ konstatiert.

Mit Nordlicht Ole Werner ist derzeit die wohl passendste Variante frei auf dem Markt verfügbar. Vor wenigen Wochen stieg er bei Holstein Kiel aus, nachdem die Vorjahresüberraschung nur mehr als holprig in die neue Zweitligasaison gestartet war.

Doch Werners Ex-Arbeitgeber Kiel will sein Urgestein offenbar nicht gänzlich freimütig zur norddeutschen Konkurrenz ziehen lassen und verweist auf einen bestehenden Arbeitsvertrag. Das mutet skurril an, denn es war Ole Werner, der im September seinen Vertrag fristgerecht kündigte, nicht etwa von Kiel freigestellt wurde.

Daher stehe jetzt eine Ablösesumme im Raum. Etwas, dass die Bremer gar nicht gerne hören, hatten sie doch gerade erst die 0,5 Mio. EUR Ablöse für Markus Anfang, der im Sommer von Darmstadt 98 losgeeist werden musste, verpulvert. Vermutlich werde sich in punkto Ablöse an Kiel aber auch ein Kompromiss finden lassen, z.B. eine erfolgsbasierte Nachzahlung. Für Werder ist wichtig, jetzt rasch eine Lösung auf der Trainerbank zu präsentieren.

Ex-Trainer Markus Anfang muss sich bei der Staatsanwalt derweil für die Nutzung eines mutmaßlich gefälschten Impfausweises verantworten. Wohl nicht nur BondGuide stellt sich die Frage, was ihn zu dieser Torheit geführt haben mag. Vielleicht kann er noch auf unzurechnungsfähig plädieren, um die strafrechtlichen Konsequenzen zu mildern. Da der Trainer eine Person von öffentlichem Interesse ist, wird sich die Sache auch nicht so einfach durch eine milde Sühne – das österreichisch-charmant klingende Wort für Strafe – unter den Tisch kehren lassen.

Markus Anfang: im Sommer noch im Aufbruchmodus –  gumzmedia / Andreas Gumz

So sollte Co-Trainer Danijel Zenkovic nach Schalke noch die nächste Partie der Bremer betreuen. Prompt ist er nun an Corona erkrankt und fällt seinerseits aus. Als Ersatz des Ersatzes wird U19-Trainer Christian Brand auf die Bank müssen.

Werder Bremen steht nach 14 Spieltagen mit 20 Punkten auf Platz 9 im Mittelfeld. Auf die im Sommer platzierte Anleihe der Bremer hat die Entwicklung der letzten Wochen offenbar gar keinen Einfluss: Sie notiert bei sagenhaften 106% erheblich über pari, Restrendite rechnerisch 4,8% p.a. Angesichts des nicht ausgeschöpften Zielvolumens – nur 17 statt bis zu 30 Mio. EUR – könnten die Bremer versucht sein, hier noch nachzulegen. Angesichts des Kurses eine lösbare Aufgabenstellung.