Wann sollte man mit dem Vermögensaufbau beginnen?

Bei Hochzinsanleihen muss genau kalkuliert werden

Während es für viele klar erscheint, früher oder später einmal an eine bestimmte Form eines Eigenheims zu gelangen, sollte es sich als ebenso eindeutig herausstellen, sich früh um etwaige Investitionsmöglichkeiten für den Vermögensaufbau zu kümmern. Von Robert Steininger*

In der Realität stellt sich allerdings heraus, dass noch immer diverse Meinungen vorherrschen, dass ein solches Vorgehen nicht nötig sei. Tatsache ist heutzutage jedoch, dass bei fehlendem Reagieren in jüngeren Jahren eine potenzielle Altersarmut eintreten könnte, sobald das Rentenalter erreicht wird. Abhängig ist diese Gefahr zwar von verschiedenen Aspekten; deutlich wird jedoch schnell, dass ein solches Risiko sehr viel greifbarer ist, als es noch vor einigen Jahren oder Jahrzehnten der Fall war.

Abseits von der reinen Abwehr solcher existenzbedrohenden Gefahren lassen sich mit einem gewissen Engagement in Bezug auf das Anlegen des Ersparten auch auf kurz- bis mittelfristige Sicht Erfolge erzielen. Folglich sollte das Verständnis aufgebaut werden, dass das „Investieren“ als solches nicht alleinig im Rentenalter an Wichtigkeit gewinnt und somit für viele jüngere Personen kaum realitätsnah erscheint. Je nach Aufteilung des gewählten Investitionsportfolios kann auf Basis kurzfristiger Entscheidungen dafür gesorgt werden, dass renditeträchtige Chancen genutzt werden – und die können bereits in unmittelbarer Zukunft auftauchen.

Besonders Interessierte haben auf diese Weise die Möglichkeit, aktiv Teil des internationalen Kapitalmarktgeschehens zu werden und das Beste aus der Sache herauszuholen. Diejenigen, die sich ungern regelmäßig mit diesen Thematiken auseinandersetzen, haben auf der anderen Seite die Möglichkeit, sich auf langfristige Investitionschancen zu fokussieren.

Bei rationaler Vorgehensweise und potenziellem Abwarten von schlechten Stimmungen an den Börsen hat somit jeder die Chance, früher oder später attraktive, vorzugsweise nachhaltige Gewinne zu generieren. Besonders bei langfristigen Anlagemöglichkeiten ist dafür kaum akute Arbeit vonnöten. Was es allerdings bedarf für den privaten Vermögensaufbau, ist ein gewisses Engagement zur Initialisierung, zum Start, zum Loslegen – und daran hapert es noch bei vielen.

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Eintrittschancen für den Vermögensaufbau

Für viele stellt sich mitunter der erste Schritt in Richtung des Investierens als eine schwierige Angelegenheit dar. Hinsichtlich potenzieller Immobilien als Kapitalanlage bieten sich zu derzeitigen Niedrigzinszeiten wunderbare Chancen. Aktien & Co. wirken dagegen für viele eher abschreckend in ihrer Vielfalt. Konkret gemeint ist hiermit, dass es für mancherlei Laien schwierig erkennbar ist, wann sich ein geeigneter Einstiegszeitpunkt ergibt.

In Zeiten steigender Kurse und dem Erreichen neuer Allzeithochs an den Börsen halten sich viele zurück – es soll auf die berühmte Korrektur der Kurse gewartet werden, um nicht zu teuer einzukaufen. Mit dem Eintritt einer womöglich rasanten Kurskorrektur tun sich Laien daraufhin wiederum schwer, den avisierten Eintritt tatsächlich zu wagen. Zu groß ist die Angst, dass die Kurse von nun an noch viele weitere Prozentpunkte in den Boden rutschen.

Insbesondere diejenigen Personen, die derartige Berührungsängste verspüren, sollten sich mit ihren ersten Schritten auf langfristige Investitionen konzentrieren. Mit einigen aktiv gemanagten Fonds oder gar passiv gemanagten Fonds (ETFs) lässt sich bereits eine Bandbreite an Marktteilnehmern abdecken.

Besonders bei den ETFs können Varianten gefunden werden, die einen großen Bereich abdecken, sodass der jeweilige Anleger stückweise auf den generellen Wirtschaftsverlauf verschiedener Regionen oder gar Kontinente setzt. Explizit solche weit gestreuten Wertpapiere können jederzeit erworben werden, um auf Basis dessen langfristig gehalten zu werden.

Falls dieser Schritt einigen noch immer zu schnell geht, lassen sich im Übrigen auch Staatsanleihen finden, die zwar weniger renditeträchtig sind, allerdings eine weitaus größere Sicherheit bergen – und das funktioniert auch zu Corona-Zeiten. Der private Vermögensaufbau sollte verschiedene Perspektiven berücksichtigen.

Bereits etwas fundiertere Anleger können den Schritt in Richtung einzelner Aktien wagen. Speziell in etwaigen Kurskorrekturen lassen sich hier mitunter preislich günstige Aktien bis 10 EUR je Anteil finden, die sich gerade für Kleinanleger als praktisch herausstellen. Beachtet werden sollte hierbei allerdings, inwieweit die Aktie überverkauft erscheint oder sich lediglich an ihre womöglich geringe Performance preislich anpasst – dann wäre ein geringer Aktienpreis mehr gerecht als günstig.

*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online-Strategien, Investment-Strategien und Verhaltensanalyse