Veganz Group im ersten Quartal quasi auf Diät

Nach vorläufigen Berechnungen sei die Veganz Group AG (veganz.de) verhalten ins Geschäftsjahr 2022 gestartet: Umsatz und Rentabilität litten.

Im Vergleich zu dem außergewöhnlich starken Vorjahresquartal mit einem umfangreichen Aktionsgeschäfts im Discountbereich und einer breit angelegten TV-Kampagne litt das erste Quartal 2022 insbesondere unter den weltweiten Lieferkettenproblemen sowie den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.

Der verstärkte Fokus des Lebensmitteleinzelhandels sowie des Discountbereichs auf die Sicherstellung der Grundversorgung machte die Neulistung von Veganz-Produkten sowie die Planung von Aktionsmaßnahmen im Discountbereich, in dem die Gesellschaft noch keine Festlistungen von Produkten hat, nahezu unmöglich.

Der im ersten Quartal 2022 erstmals konsolidiert ausgewiesene Umsatz der Veganz-Gruppe lag daher mit vorläufigen 6,8 Mio. Euro (6,9 Mio. Euro, unkonsolidiert) unter dem Vorjahr (Vorjahr: 8,8 Mio. Euro, unkonsolidiert).

Unter anderem aufgrund der Preiserhöhungen auf Zuliefererseite, die Veganz durch eigene Preisverhandlungen erst mit Wirkung zum Ende des zweiten Quartals 2022 kompensieren können wird, lag die Rohertragsmarge bei vorläufigen 29,5% (Vorjahr: 30,3%).

Das EBITDA verringerte sich entsprechend auf -1,9 Mio. Euro (Vorjahr: -1,3 Mio. Euro).

Zudem geht die Veganz Group AG von direkten Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg sowohl in Form von Verzögerungen als auch steigenden Kosten für den geplanten Bau der Veganz Food Factory in Werder (Havel) aus, unter anderem aufgrund der globalen Rohstoffverknappung wie beispielweise im Stahlbereich. Das Unternehmen erwartet die Produktionsaufnahme der neuen Veganz Food Factory daher nicht vor dem zweiten Quartal 2023.

Allerdings werde ein Großteil der ursprünglich geplanten, zusätzlichen Eigenproduktionsmenge hieraus nun über geeignete Interimsproduktionsstätten abgedeckt. Die Investitionskosten für die neue Produktionsstätte werden nun voraussichtlich rund 30% über den zunächst auf 12,6 Mio. Euro geschätzten Kosten liegen.

Für das Geschäftsjahr 2022 plant das Unternehmen, die Markenbekanntheit konsequent weiter auszubauen. In Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen – insbesondere der sich weiter zuspitzenden Lieferkettenengpässe, der negativen Auswirkungen der Ukraine-Krise sowie des nicht abschließend zu beurteilenden Einflusses des weiter steigenden Inflationsdrucks auf das Konsumverhalten der Kund:innen – erwartet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2022 sowohl auf Gruppenebene als auch auf Einzelgesellschaftsebene der Veganz Group AG einen leichten Umsatzrückgang.

Trotz des Wegfalls der im Vorjahr erforderlichen Einmalaufwendungen im Zuge der Finanzierungsmaßnahmen geht die Gesellschaft aufgrund des Umsatzrückgangs und der zu erwartenden Kosten für den Auf- und Ausbau der Veganz Food Factory von einem gegenüber dem Vorjahr leicht verringerten EBITDA aus.