UmweltBank schraubt Jahresprognose hoch – verhaltener Ausblick für Folgejahr

Foto @ UmweltBank AG

Die UmweltBank AG hebt Jahresprognose 2022 an: Wie die Nürnberger schon Ende Juli ankündigten, wurde ein Vertrag zum Verkauf einer Windparkbeteiligung geschlossen. Der Deal spülte dabei einen Nettoerlös über etwa 20 Mio. EUR in die Kassen der Privatbank. Der Vorstand hat vor diesem Hintergrund die Prognose für das laufende Geschäftsjahr überprüft und erwartet nunmehr ein Ergebnis vor Steuern von etwa 40 Mio. EUR, nachdem bislang gut 34 Mio. EUR angepeilt worden.

Der Vorstand nutzt das gute Veräußerungsergebnis, um Belastungen aus der Bewertung von festverzinslichen Wertpapieren des Eigenbestands bereits im laufenden Geschäftsjahr zu verbuchen. Diese wären ansonsten erst in den Folgejahren angefallen. Zudem hat der Vorstand beschlossen, wegen des herausfordernden Geschäftsumfelds und möglicherweise mittelfristig schwächerer Geschäftsaussichten insbesondere im Wertpapiergeschäft und bei Immobilienfinanzierungen die Vorsorgereserven zu stärken.

Zinsmarge dehnt sich aus
In ihrer jüngsten Sitzung erhöhte die EZB bereits zum dritten Mal in diesem Jahr die Leitzinsen und stellte weitere Erhöhungen in Aussicht. „Wir spüren langsam die positive Wirkung der Zinswende, die sich in einer Ausweitung unserer Zinsmarge zeigt. Vollständig wird sich dieser Effekt jedoch erst in den kommenden Jahren entfalten, da die höheren Zinsen auf das Neugeschäft und Verlängerungen wirken, nicht aber auf den zinsgebundenen Darlehensbestand“, kommentiert Jürgen Koppmann, Sprecher des Vorstands der UmweltBank AG.

Verhaltene Nachfrage nach Investmentfonds
Die drei hauseigenen Fonds der Marke UmweltSpektrum verzeichneten per 30. September 2022 ein Volumen von rund 121 Mio. EUR – und somit einen Zuwachs von 21% seit Jahresbeginn. Damit liegt die Entwicklung deutlich unter den Erwartungen. „Aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten und der drohenden Rezession halten sich Anlegerinnen und Anleger derzeit mit Investments zurück“, berichtet Koppmann und ergänzt: „Sobald sich die Stimmung an den Börsen aufhellt, wird die Nachfrage wieder anziehen.“

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Gemischtes Bild im Kreditneugeschäft
Das Kreditneugeschäft bewegt sich aktuell zwischen den Werten der Jahre 2020 und 2021. Dabei ist die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen derzeit verhalten. Der Mix aus gestiegenen Zinsen, beständig hohen Kaufpreisen sowie Materialengpässen erschwert die Umsetzung vieler Projekte. „Erfahrungsgemäß dauert es am Immobilienmarkt einige Zeit, bis sich die Akteure an neue Marktpreise angepasst haben. Wie schnell dies in der jetzigen Situation geschieht, ist jedoch schwer einschätzbar“, so Goran Basic, Mitglied des Vorstands der UmweltBank AG.

Heike Schmitz, Jürgen Koppmann, Goran Bašić (re), Vorstand der UmweltBank AG

Bei der Finanzierung von erneuerbaren Energien ist die Nachfrage hingegen ungebrochen. Neben dem positiven Beitrag zum Klimaschutz haben regenerative Energiequellen aus Gründen der Energiesicherheit zuletzt deutlich an Bedeutung gewonnen.

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