SolarWorld AG: Krise spitzt sich zu

Über SolarWorld ziehen dunkle Wolken auf. Das einstige Vorzeigeunternehmen der hiesigen Solarbranche rutschte 2012 tiefer in die roten Zahlen und verbuchte nach vorläufigen Berechnungen einen Konzernverlust von 477 Mio. EUR (2011: -307 Mio. EUR). Der Umsatz brach wegen des deutlichen Preisrückgangs auf den Solarmärkten und der rückläufigen Absatzmenge um 42% auf 606 Mio. EUR ein, die liquiden Mittel schmolzen um drei Fünftel auf 224 Mio. EUR zusammen.

Angesichts der prekären Lage berät der angeschlagene Solarkonzern derzeit mit Gläubigern über die dringend notwendige finanzielle Restrukturierung. Vorgesehen sei u.a. ein Schuldenschnitt, welcher SolarWorld eine Reduzierung der langfristigen Verbindlichkeiten um etwa 60% ermöglichen würde. Zudem sei ein Kapitalschnitt beabsichtigt, im Zuge dessen ein Großteil der Finanzverbindlichkeiten via Debt-Equity-Swap in Eigenkapital der Gesellschaft umgewandelt werden soll.

Auf die Inhaber der Unternehmensanleihen dürfte ebenso ein Schuldenschnitt zukommen. Allerdings notieren die beiden Bonds im Gesamtvolumen von 550 Mio. EUR bei 23% (2010/17) und 21% (2011/16) bereits weit unter Nominalwert. In Kürze werden entsprechende Gläubiger- und Aktionärsversammlungen einberufen. Zuvor zeigte SolarWorld in einer Pflichtmitteilung den Verlust von 50% des Grundkapitals an.