Smart investieren statt spekulieren: Tipps für den Einstieg in die Krypto-Welt

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Der Bitcoin erblickte am 3. Januar 2009 das Licht der Welt. Somit ist er inzwischen mehr als 15 Jahre alt. Noch ist er also ein (pubertierender) Teenager, bald aber endgültig erwachsen. Spätestens mit der Zulassung von Bitcoin- und Ether-Spot-ETFs durch die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) im ersten Halbjahr 2024 wurden die Kryptowährungen geadelt – sie sind gekommen, um zu bleiben! Auch wenn es immer noch den einen oder die Andere gibt, der/die das nach wie vor bestreiten mag. Von Sascha Huber*, Technologie-Aktien & Krypto Trading-Service, stock3 AG:

Ich möchte Sie ein paar erste Schritte rein in die Welt der Kryptowährungen mitnehmen. Doch Vorsicht: Kryptowährungen sind sehr volatil und somit nur für spekulative Anleger geeignet. Sie müssen als Anleger stets wissen, was Sie tun. Daher sollten Sie Krypto-Börsen nicht nur sorgfältig aussuchen (VORSICHT, Betrugsgefahr!), sondern sich auch Gedanken um die sichere Aufbewahrung Ihrer Kryptos machen (Tipp: Hardware-Wallets, aber nur direkt beim Anbieter kaufen).

Kryptowährungen: Investieren oder traden?
Wer bereits sein Geld in Aktien investiert oder sogar tradet, wird es wissen: Trading und Investieren sind zwei Paar völlig verschiedene Schuhe. Gerade Anfängern rate ich bei Kryptos eher dazu, zu investieren. Das ist Herausforderung genug, denn Sie müssen die richtigen Kryptowährungen finden, die sich auch als Investment eignen. Um diese zu identifizieren, sollte man auf drei Punkte achten:

  • Was steckt hinter dem Projekt? Was wird konkret angeboten und kann man darin einen Mehrwert erkennen?
  • Welche Personen, insbesondere Entwickler, stehen hinter dem Projekt? Haben diese bestenfalls in der Vergangenheit Projekte und/oder Unternehmen zum Erfolg geführt?
  • Wie sehen die sogenannten Tokenomics aus? Wie viele Coins/Token soll es maximal geben und wie viele gibt es schon bzw. befinden sich bereits im Umlauf („Circulating Supply“)?


Letzteres ist auch wichtig, weil sich daran oftmals Betrug („Scam“) erkennen lässt. Denn Betrüger halten zunächst das Angebot knapp und versuchen dann, Nachfrage zu erzeugen, um Kurse explodieren zu lassen. In das Kursfeuerwerk hinein werden die eigentlich wertlosen Tokens dann abverkauft. Ein niedriger Circulating Supply kann also auf einen Scam hindeuten – muss es aber nicht.

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Aussichtsreiche Krypto-Investments finden
Um aussichtsreiche Kryptowährungen zu finden, muss man etwas Recherche betreiben. Anlaufstelle Nummer eins ist dabei CoinMarketCap.com. Grundsätzlich ist es an den Krypto-Märkten ähnlich wie an den regulären Börsen: Oftmals werden also gewisse „Themen“ gespielt. An den regulären Börsen waren das beispielsweise mal Themen wie Cannabis oder Wasserstoff. Zuletzt ist es das Thema Künstliche Intelligenz (KI/AI). An den Krypto-Märkten sind es zum Teil ähnliche Themen.

Aktuell sind an den Krypto-Märkten, neben KI, die Themen Decentralized Physical Infrastructure Network (kurz: DePIN) sowie Real World Assets (kurz: RWAs) heiß. Doch was steckt hinter diesen Themen?

Schauen wir uns erst einmal DePIN an. Viele physische Infrastrukturen sind zentralisiert, ein Begriff wie Rechenzentrum zeigt dies ja schon im Namen. Die Idee von DePIN ist es nun, solche physischen Strukturen in ein Netzwerk aus kleinen Teilen aufzuspalten, das dann von einer Gruppe von Nutzern mit Hilfe der Blockchain-Technologie verwaltet wird.

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Beim Thema Real World Assets geht es hingegen darum, reale Werte zu verbriefen und anschließend, mit Hilfe der Blockchain, handelbar zu machen. In diesem Bereich können beispielsweise auch NFTs sinnvoll eingesetzt werden.

Aber natürlich gibt es auch Projekte aus dem KI-Bereich. In erster Linie sind das heutzutage sogenannte Large Language-Models (LLMs), die entsprechend trainiert werden müssen. Für diese Trainings braucht man wiederum möglichst große Datenmengen – Stichwort: Big Data. Hardwareseitig braucht es also große Datenspeicher sowie schnelle, spezielle Chips (klarer Marktführer: Nvidia).

Folglich haben sich im Krypto-Bereich manche Projekte, die ursprünglich nicht unbedingt KI-Projekte waren, inzwischen zu solchen entwickelt. So haben sich Projekte wie Filecoin oder Phala Network (und andere) ursprünglich auf die Bereitstellung von Speicherplatz fokussiert. Render dagegen wollte seinen Nutzer ursprünglich das Rendern von Videos über die Blockchain ermöglichen. Aber dazu hat man eben genau die Nvidia-Chips im Einsatz, die auch im Bereich KI genutzt werden.

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So weit, so gut. Aber wie findet man als Anleger nun entsprechende Projekte? Ich hatte ja schon erwähnt, dass auch hier CoinMarketCap hilfreich ist. Denn dort hat man nahezu allen dort gelisteten Kryptowährungen entsprechende Tags wie AI/KI, DePIN oder RWA vergeben. Somit kann man sich alle Projekte, denen ein bestimmter Tag zugeordnet wurde, anzeigen lassen.

Vorsicht bei den Steuern
Noch ein letzter Tipp: Vergessen Sie bei Gewinnen bitte nie, die anfallenden Steuern zu erklären und zu entrichten. Wobei ich da zumindest schon mal eine gute Nachricht habe. Denn unter Umständen können Sie selbst hohe Gewinne steuerfrei vereinnahmen. Die Voraussetzungen sind, dass Sie entweder Kryptos direkt kaufen und halten oder aber Derivate wählen, die „physisch“ mit Kryptos unterlegt sind und über eine Auszahloption verfügen. Dann nämlich sind sämtliche Kursgewinne in unbegrenzter Höhe nach einer Haltedauer von einem Jahr steuerfrei. Wenn Sie bei der Besteuerung ihrer Gewinne auf Nummer sicher gehen möchten, ziehen Sie am besten den Steuerberater Ihres Vertrauens zur Hilfe.

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Fazit
Zusammengefasst lässt sich also sagen: Gerade für den ersten Einstieg in den Krypto-Markt ist es ratsam, in Krypto-Projekte mit klarer Vision und solide strukturierten Tokenomics zu investieren. Die Wahl seriöser Börsen und die sichere Aufbewahrung von Kryptos spielen eine ebenso wichtige Rolle wie die Berücksichtigung der steuerlichen Aspekte. Sie werden sehen: Es ist gar nicht so schwer, sich selbst in die Materie einzuarbeiten. Alles, was Sie dafür brauchen, ist etwas Zeit.

Sascha Huber, stock3

*) Sascha Huber gilt als profunder Kenner der Hightechbranche und erkannte als einer der Ersten das große Potenzial von Aktien wie Amazon.com, Apple, Facebook oder Tesla Motors. Seine Expertise zu Technologie-Aktien und Kryptowährungen teilt er sehr erfolgreich im Trading-Service „Technologie-Aktien & Krypto“ auf der Finanzmarktanalyse- und Trading-Plattform stock3.com.