Scholz nur noch Ramschniveau – neues Rating CCC, „Zunahme des Finanzrisikos“, Restrukturierungsrisiko steigt

Euler Hermes hat das Unternehmensrating für den Schrottrecycler von B- auf CCC reduziert. Die 183 Mio. EUR schwere Anleihe fällt aktuell beinahe täglich – wie geht es weiter bei Scholz?

Wesentliche Einflussfaktoren seien nach Aussagen der Analysten neben der fortgesetzt negativen Ertragsentwicklung und der verschlechterten Kapitalstruktur auch Verzögerungen bei geplanten Desinvestitionen.

Diese könnten nach Meinung der Ratingagentur zu Liquiditätsengpässen führen.

Auch sieht Euler Hermes – wie auch externe Beobachter – die Gewinnung von Investoren zur Stärkung der Kapitalbasis als Voraussetzung für eine Sicherung der Zukunftsfähigkeit von Scholz. Mehrere indikative Offerten liegen vor: Von Seiten Scholz heißt es auf Anfrage von BondGuide: „Der strukturierte Investorenprozess, der Mitte September begonnen wurde, verläuft bislang im Zeitplan. Scholz liegen 5 bis 10 indikative Angebote von Interessenten vor, die nun weiterverhandelt werden.“

Das Risiko steigt, dass Teile des Fremdkapitals zukünftig in Restrukturierungsmaßnahmen einbezogen werden könnten. Übersetzt heißt dies: Anleihegläubiger werden ggf. ihren Sanierungsbeitrag leisten müssen, evtl. über einen Debt-to-Equity-Swap. Dem entgegen stand bislang die Auffassung, dass die Scholz-Anleihe eine Restrukturierung nicht zulasse, da nach österreichischem Recht konzipiert. Möglicherweise gibt es aber juristische Schlupflöcher.

2014 erzielte Scholz einen Umsatz von 3,1 Mrd. EUR, die Anleihe 2012/17 umfasst 183 Mio. EUR. Damit sind die Schwaben unter den Top-3-Emittenten am Markt für KMU-Anleihen.