Die Veröffentlichung einer Vielzahl von Einkaufsmanagerindizes dominiert das heutige Tableau anstehender Wirtschaftsdaten. Am Nachmittag folgen dann US-Konjunkturdaten, die auf einen nachhaltigen Wachstumskurs der US-Wirtschaft hinweisen sollten. Unterdessen bleiben die Entwicklungen in den geopolitischen Krisenregionen Ostukraine, Israel/Gaza und dem Irak weiterhin fest im Fokus der Marktteilnehmer.
Ausgewählte Daten des Tages
Zeit Land Indikator Periode Schätzung Letzter
9:45 IT PMI Dienstleistungen Jul. 53,8 53,9
9:50 FR PMI Dienstleistungen Jul. 50,4 50,4
9:55 GE PMI Dienstleistungen Jul. 56,6 56,6
10:00 EC PMI Dienstleistungen Jul. 54,4 54,4
11:00 EC Einzelhandelsumsätze (M/M / J/J, in %) Jul. 0,5 / 1,4 0 / 0,7
16:00 US ISM-Index Dienstleistungen Jul. 56,5 56
16:00 US Industrieaufträge (M/M, in %) Jun. 0,6 -0,5
… GR 6 M Schätze
… BE 3/6 M Schätze
… AS 2019/24 Bonds
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research
Themen des Tages
• HSBC Einkaufsmanagerindex für das chinesische Dienstleistungsgewerbe enttäuscht
Marktkommentar
Während es in den vergangenen Tagen immer wieder gute Nachrichten aus China gab, enttäuschte der HSBC Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe. Er sank auf einen Wert von 50 Punkten. Immerhin dürfte die chinesische Wirtschaft dennoch auf Expansionskurs sein. Nichtsdestotrotz hinterließ der doch schwache Wert Spuren im asiatischen Handel.
Heute ist sowieso der Tag der Einkaufsmanagerindizes. Im weiteren Tagesverlauf werden in Europa die endgültigen Werte der Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe veröffentlicht. Hier sind durchaus noch einige Anpassungen der Werte nach unten wahrscheinlich. Die europäischen Einzelhandelsumsätze sollten dagegen erfreulich ausfallen. Ähnliches gilt für den ISM Index für das Dienstleistungsgewerbe in den USA. Der Indikator sollte signalisieren, dass neben dem verarbeitenden auch das Dienstleistungsgewerbe auf einem dynamischen Expansionskurs ist, positive Überraschungen nicht ausgeschlossen. Zu guter letzt sollten sich die US-Unternehmen über ordentliche Auftragseingänge im Juni gefreut haben. Die US-Konjunkturindikatoren sollten allesamt bestätigen, dass die US-Wirtschaft ein ordentliches Wachstum verzeichnen wird. Der Druck auf die Notenbank, über eine Straffung der Geldpolitik in Form eines ersten Leitzinsschrittes nachzudenken, wird sicher nicht geringer werden.
Ansonsten gibt es heute nicht viel Neues: Die Marktteilnehmer werden die Entwicklung in den Krisenregionen weiterhin genau beobachten. In Anbetracht der Auseinandersetzungen im Irak und in Libyen ist es jedoch verwunderlich, dass bspw. der Ölpreis bisher kaum reagiert hat. Inflationstreibende Effekte sind von dieser Seite derzeit also nicht zu erkennen. In mancherlei Hinsicht scheinen die Marktteilnehmer eine „business as usual“ Haltung einzunehmen. Allerdings wird man weiterhin auf die Quartalsberichte schauen. Zugleich werden die Aussagen insbesondere von den europäischen Unternehmen genau daraufhin untersucht werden, wie wohl die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland einzuschätzen sind. Inzwischen geht es hinsichtlich Wachstumserwartungen nicht mehr darum, ob die Sanktionen Auswirkungen auf Europa haben, sondern nur noch wie viel an Wachstum sie kosten werden.
Daher sind die Kurse von Staatsanleihen gut unterstützt. Die Geldmarkttransaktionen von Griechenland, Malta und Belgien werden ebenso wie die österreichischen Staatsanleihen auf einen aufnahmewilligen Markt treffen. Der Bund Future sollte heute Morgen erneut wenig verändert in den Tag starten. Im weiteren Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 147,80 und 148,80 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,44 und 2,56% liegen.
Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben