Rentenmarktbericht 12. Februar: Griechenland, Ukraine und jede Menge Bond-Emissionen

Griechenlands Finanzminister kennt sich offenbar in Verhandlungsstrategie aus – er führt seine Gläubiger am Nasenring herum. Minimale Hoffnung in der Ukraine derweil. In Irland und Italien stehen unterdessen größere Bond-Emissionen an.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit Land Indikator Periode Schätzung letzter
8:00 GE Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %) Jan. -1 / -0,3 -1 / -0,3
11:00 EC Industrieproduktion (M/M / J/J, in %) Dez. 0,2 / 0,3 0,2 / -0,4
14:30 US Initial Jobless Claims (in Tsd.) 6. KW 287 278
14:30 US Continuing Claims (in Tsd.) 5. KW 2400 2400
14:30 US Einzelhandelsumsätze (M/M, in %) Jan. -0,4 -0,9
14:30 US Einzelhandelsumsätze ex Autos (M/M, in %) Jan. -0,5 -1
16:00 US Lagerbestände (M/M, in %) Dez. 0,2 0,2
IT: 2018/22/30 Bonds, IR: 2030 Bonds
US Auktion von 16 Mrd. USD 30 J Bonds
EC EZB-Redner: Constancio, Weidmann
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• Keine Einigung mit Griechenland, nicht mal eine Abschlusserklärung

• Abschlusserklärung zur Ukrainekrise, Inhalte noch unbekannt
• Blick auf die Konjunkturdaten

Marktkommentar
Es kam, wie es kommen musste: Die Finanzminister der Eurogruppe gingen gestern ergebnislos auseinander. Es soll nach Medienberichten zwar eine Abschlusserklärung gegeben haben. Doch der griechische Finanzminister verweigerte in letzter Sekunde die Unterschrift. Dementsprechend steht Griechenland mit leeren Händen da. Man hätte, so einige Aussagen, inzwischen mehr Verständnis füreinander entwickelt. Das wird Griechenland aber nicht weiter bringen.

Nun soll auf dem nächsten Treffen der Finanzminister der Eurogruppe am kommenden Montag der Durchbruch geschafft werden. Aber auch das erscheint relativ unwahrscheinlich. Vermutlich wird man sich, wenn überhaupt, nach bewährter Methode erst in aller letzter Sekunde einige werden, wenn überhaupt. Es könnte also durchaus passieren, dass Griechenland eine Verbindlichkeit nicht begleicht und man sich erst in der sogenannten „grace period“ einig wird.

 

Auf dem heutigen Treffen der Staats- und Regierungschefs Europas wird Griechenland zwar ebenfalls Thema sein. Der Ball bleibt jedoch bei den Finanzministern. Dafür könnte es ja gute Nachrichten zum Ukrainekonflikt geben. Es soll ein mehrseitiges Dokument geben, das das weitere Vorgehen zwischen den einzelnen Parteien regelt. Genauere Details sind bislang nicht bekannt. Das wäre schon einmal ein Hoffnungsschimmer für die Region. Allerdings ist „Papier bekanntlich geduldig„. Es gab bereits eine Vereinbarung, an die sich jedoch niemand hielt. Dementsprechend sollte man auch eine neue Vereinbarung nicht überbewerten. Letztlich wird es darum gehen, ob sie auch länger als eine paar Stunden von allen Beteiligten eingehalten und die Vereinbarungen umgesetzt werden.

Rentenmarkt 12 Februar 2015

Immerhin hat der Datenkalender heute einiges zu bieten: Endgültige Verbraucherpreise aus Deutschland, die aber nicht überraschen werden. Eine anziehende Industrieproduktion im Dezember im Euroraum wäre einmal eine gute Nachricht. Bei den US-Einzelhandelsumsätzen wird es sehr stark auf den Wert ex Energie ankommen, denn „eigentlich“ sollten die US-Verbraucher nach allen Indikatoren in Konsumlaune sein, was durch den Einfluss der gesunkenen Energiepreise aber überdeckt wird.

Der Bund Future sollte gut behauptet in den Tag starten und sich zwischen 158,15 und 159,20 bewegen. Selbst positive US- oder europäische Konjunkturdaten werden kaum für größere Rückgänge sorgen. da das QE-Programm alles überdeckt. Die Bondemissionen von Italien und Irland werden sich trotz teilweise langer Laufzeiten problemlos platzieren lassen. Bei Irland ist mit sehr starker Nachfrage zu rechnen.

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Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben