Produktion von German Pellets in Wismar soll wieder anlaufen – Hoffnung für Investoren?

Der Gläubigerausschuss habe der Produktionsfortsetzung unter der Voraussetzung zugestimmt, dass die Anlage keine Verluste einfahre – so soll das Interesse potentieller Käufer hochgehalten werden, wird German-Pellets Insolvenzverwalterin Bettina Schmudde über ihren Sprecher zitiert.

Das Geld für die Wiederaufnahme der Pellet-Produktion in Wismar komme von der Insolvenzverwaltung selbst: Es sei sinnvoll, die Anlagen laufen zu lassen, um das Interesse potenzieller Käufer zu wecken, habe der Sprecher der vorläufigen Insolvenzverwalterin verlautbaren lassen, Wolfgang Weber-Thedy.

Angeblich hätten sich über 100 Kaufinteressenten gemeldet, sowohl Finanzinvestoren als auch Industrieunternehmen. Ziel sei eine Gesamtlösung für die Firmengruppe German Pellets mit Werken in Sachen, Bayern, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern.

Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.: German Pellets Insolvenz: SdK vertritt betroffene Anleger

Seit dem Insolvenzantrag am 10. Februar standen die Anlagen von German Pellets still, einige schon zuvor. German Pellets besitzt nach eigenen Angaben 18 Produktionsstandorte weltweit.

Im Feuer stehen 4 Wertpapiere über mehr als 200 Mio. EUR zuzüglich Verbindlichkeiten in offenbar ähnlicher Höhe in den USA, von denen hierzulande kaum jemandem etwas bekannt gewesen sein dürfte bis Anfang Februar. Angeblich bangen über 10.000 Gläubiger, darunter viele Privatanleger um ihr Geld – wahrscheinlich ohne große Restaussichten.

Restrukturierungsexperte Andreas Ziegenhagen von der weltgrößten Kanzlei DENTONS machte Investoren wenig Hoffnung: Wenn kein Geld reinkomme, weil die Produktion still stehe, werde die Investorensuche nicht gerade einfach. Und: Die Produktion am Laufen zu halten bei nicht mehr vorhandener Liquidität – Rohstoffe müssen per Vorkasse eingekauft werden –, sei eine Herausforderung. Der Besitzer habe mit dem Insolvenzantrag gewartet, „bis es nicht mehr ging“, wird Ziegenhagen beim NDR zitiert.

Erste Anzeigen gegen Peter Leibold seien daher bei der Staatsanwaltschaft in Rostock eingegangen. Angesichts des Volumens und was nunmehr nach und nach ans Tageslicht kommt, wird die Zahl sicherlich kontinuierlich steigen.

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German Pellets startet Rückkaufprogramm für Unternehmensanleihe 2011/16

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Fotos/Quelle: German Pellets GmbH