Betreiber von Online-Games oder Spieleplattformen müssen sich mit einigen rechtlichen Aspekten beschäftigen – ein Überblick über die wichtigsten Bereiche Von Robert Steininger*
Videospiele sind eines der beliebtesten Hobbys der Deutschen. Dazu ist in den letzten Jahren ein starker Trend Richtung Online Gaming entstanden, denn Gamer wollen sich nicht nur mit ihren Freunden, sondern gleich mit der gesamten Welt messen. Portale für Online-Spiele entstehen am laufenden Band und sorgen dafür, dass die Auswahl an Spielen und Anbietern mit jedem Tag steigt.
Urheberrechte bei Online-Games: Wem gehört das Spiel?
Für einzelne Browsergames wird oftmals nicht eigene Website erstellt, stattdessen können sie auf Sammelportalen gefunden werden, die eine große Auswahl an unterschiedlichen Minigames anbieten. Portale wie RTLSpiele sind für User besonders praktisch, denn hier können sie blitzschnell zwischen Games hin- und herwechseln. Wichtig ist es dabei allerdings, keine Rechte von Spielentwicklern und Herausgebern zu verletzen. So dürfen auf den Plattformen nur jene Spiele angeboten werden, für die eine Abmachung mit dem Urheber getätigt wurde. Sollte dies nicht möglich sein, kann stattdessen eine Verlinkung zur offiziellen Seite erstellt werden.
Lizenzen für Spiele mit Echtgeld
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Werden Spiele um Geld gespielt, fallen sie in den Bereich des Glücksspiels. Dazu zählen allerdings nicht jene Spiele, die man einmalig kaufen oder durch In-App-Käufe erweitern kann, sondern nur jene, bei denen Geld auf einen bestimmten Ausgang einer Runde gesetzt werden kann – etwa Slots oder andere Casinospiele. Solche Anwendungen unterstehen dem Glücksspielgesetz, das festlegt, dass nur Unternehmen mit einer passenden Lizenz diese anbieten dürfen.
Online-Lizenzen können von verschiedenen Ländern der Welt vergeben werden und unterliegen dann der Aufsicht des jeweiligen Gebietes. Einige Regionen sind für ihre hohen Sicherheitsstandards bekannt, weshalb z.B. Lizenzen aus Malta, Gibraltar, Isle of Man oder auch Deutschland besonders gerne gesehen sind. Einige Plattformen setzen sogar auf mehrfache Lizenzen, wie das bwin casino, das sowohl eine Lizenz aus Malta als auch aus Gibraltar besitzt. Kunden erkennen dadurch bereits, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt.
Alterskennzeichnungen müssen nicht immer sein
Die USK-Bezeichnungen kennen die meisten bereits von Spielen, die auf einem elektronischen Datenträger gekauft werden können. Diese Titel müssen von einem Prüfgremium eingeschätzt und für das passende Alter eingestuft werden. Bei Inhalten, die sowohl online als auch offline verkauft werden, müssen auch bei den Online-Plattformen die jeweiligen USK-Einordnungen angezeigt werden.
Im Bereich der Online-Games wird dies eher vage formuliert. So sollen Anbieter dafür sorgen, dass nicht gekennzeichnete Inhalte keine Beeinträchtigung bei allen Altersgruppen verursachen können. Kommen in einem Spiel z.B. Gewalt, Schimpfwörter oder Ähnliches vor, so ist dies nicht mehr gegeben. Eine passende Kennzeichnung kann dann vonnöten sein. Das Studio Riot Games zeigt dies bspw. auf der eigenen Website vor, wo die Spiele direkt gekauft werden können. Das MOBA League of Legends wurde dabei mit USK12 eingestuft.
Wer Spiele im Netz anbietet, sollte sich mit den rechtlichen Vorgaben auseinandersetzen, die dafür beachtet werden müssen. Dazu zählen Aspekte wie Alterskennzeichnungen und Urheberrechte, aber auch passenden Lizenzen für Glücksspiele. Dazu kommen natürlich noch mehr Themen wie etwa der Datenschutz. Die Online-Sphären entwickeln sich außerdem dauernd weiter. Dabei entstehen immer wieder neue Arten des Spielens, z.B. zukünftig über das Metaverse. Solche Veränderungen müssen Gesetzesgeber natürlich bedenken und die Vorgaben anpassen. Bei Unklarheiten ist es daher sinnvoll, rechtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich für alle Eventualitäten abzusichern.
*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online- und Investment-Strategien, Glücksspielthemen, Fußball, Krypto und Verhaltensanalyse