Northern Data erholt sich vom Kursrücksetzer und erklärt das bisherige Ausbleiben des 2020er Jahresabschlusses

Der Kurs der Aktie von Northern Data ist am Dienstag heftig eingebrochen. Inzwischen hat sie sich auf ihren Stand von zuvor erholt – die Hintergründe.

Northern Data AG (DE000 A0SMU8 7), führender Infrastrukturanbieter für Bitcoin-Mining und andere HPC-Rechenzentrumslösungen, befindet sich weiterhin in der Prüfung des Konzernabschlusses 2020 durch ihren von der Hauptversammlung bestellten Prüfer KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Die Gesellschaft gehe derzeit davon aus, spätestens im September vorläufige Zahlen nach IFRS veröffentlichen zu können und anschließend den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 vorzulegen.

Der Abschluss der Prüfung und damit auch die Ermittlung belastbarer vorläufiger Zahlen verzögere sich, da es sich um eine Erstprüfung eines Blockchain-bezogenen Geschäftsmodells mit komplexer Umstellung auf Berichterstattung gemäß IFRS handele.

Im Zuge der Aufstellung hatten sich komplexe Fragen der Umsatzlegung im Zusammenhang mit IFRS 15 sowie zu einer möglichen Konsolidierungspflicht eines großen Kunden gemäß IFRS 10 ergeben, woraus sich erhebliche Auswirkungen auf den Abschluss nach IFRS ergeben könnten, ohne dass sich dies auf die Liquidität oder Geschäftsaussichten von Northern Data auswirken würde.

Die Prognose 2020 wurde ohne Berücksichtigung von Umstellungseffekten auf IFRS erstellt. Wie seit dem Halbjahresbericht 2020 bereits mehrfach kommuniziert, wird der Konzernabschluss 2020 durch die Umstellung auf IFRS voraussichtlich nicht unerhebliche Abweichungen von den zuvor verwendeten Werten enthalten, ohne dass diese aufgrund der Komplexität der IFRS-Umstellung bislang belastbar beziffert werden können.

Die kundenseitige Nachfrage nach Hosting-Dienstleistungen ist in den vergangenen Monaten weiter stark gestiegen. Wie bereits im April 2021 vermeldet, befindet sich Northern Data daher in Gesprächen zum Erwerb unter anderem von Beteiligungen und weiteren Vermögenswerten, die durch Barmittel und/oder weitere Kapitalmaßnahmen, insbesondere evtl. auch kurzfristig Sachkapitalerhöhungen, erworben werden könnten.

Die ebenfalls im April 2021 angekündigte Prüfung des Wechsels an einen Börsenplatz mit höheren Transparenzanforderungen, voraussichtlich an die NASDAQ, werde parallel mit Nachdruck vorangetrieben.

Am Dienstag waren die Aktien daraufhin zunächst eingebrochen – das Tief lag bei fast genau 40 EUR. Anlass war dem Vernehmen nach eine Studie von Hauck & Aufhäuser, in der ein Analyst das Ausbleiben des testierten Jahresabschlusses monierte.

Der Kurs erholte sich heute stark auf rund 63 EUR. Allerdings lag der Höchstkurs im Februar 2021 bei 143 EUR.

Fotos: @Northern Data