Niedrigzinspolitik belastet Mittelstand

Schlagworte: Unternehmen / Pensionssysteme
Die anhaltenden Niedrigzinsen führen zu einer Deckungslücke bei den Pensionssystemen im Mittelstand. Die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) führt in den näcsten 15 Jahren zu einer Deckungslücke bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Höhe von 4,1 Mrd. Euro, wie aus einer Analyse des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) hervorgeht. Die Pensionsverpflichtungen mittelständischer Unternehmen für Ihre Mitarbeiter belaufen sich nach Angaben des DIHK auf insgesamt 24 Mrd. Euro. Im Gegensatz zu den großen Dax-Konzernen falle die Anpassung der niedrigen Zinsen in den Bilanzen aus rechtlichen Gründen zwar niedriger aus. „Allerdings ist der geltende Referenzzins weit von aktuell erzielbaren Renditen entfernt“, heißt es in der Analyse. Der DIHK sieht weitreichende Konsequenzen für künftige Investitionen: „Bezogen auf die rund vier Milliarden Euro Deckungslücke – die letztlich aus künftigen Gewinnen finanziert werden muss – ergibt dies 1,3 Mrd. Euro weniger Investitionsspielraum beim deutschen Mittelstand.“ DIHK-Chefvolkswirt Alexander Schumann rät den Unternehmen, stärker Alternativen bei der Finanzierung von Investitionen zu erwägen, u. a. am Kapitalmarkt.
Quelle: dpa