Mittelstandsanleihen: …und weg bist Du – ein Kommentar von Fondsmanager Ralf Meinerzag, Steubing

Frankfurt am Main

Aber nach German Pellets wahrscheinlich der zweite Schlag in die Magengrube von zumeist Privatinvestoren. Während German Pellets seit dem Atomunfall von Fukushima 2011 mit dem Label „ökologisch und sicher“ sowie guten Gewinnmargen seine Anleihen erfolgreich an den Privatkunden bringen konnte, hat die Steilmann SE ihre hohe Markenbekanntheit genutzt. Damit konnte gelockt werden, während „harte“ Kennzahlen in den Hintergrund rückten. Denn „Profiinvestoren“ waren anscheinend nicht mehr bereit, Steilmann Geld zu geben.

War es das jetzt?
Wir glauben nicht daran, dass es die letzte Pleite in diesem Segment war. Das kann man leider mit Gewissheit ausschließen. Dennoch wollen wir noch einmal darauf verweisen, dass die Ausfallquote zwar sehr hoch ist – selbst im Segment für Hochzinsanleihen, die per se ein höheres Risiko darstellen – aber dass rund 75% aller Emissionen nicht notleidend sind und ihre Kupons ordentlich bedienen, Wachstumsziele, die prognostiziert wurden, erreichen und hoffentlich ihre Anleihen zurück zahlen oder prolongieren können.

Steilmann-Boecker legt zu  Quelle: Steilmann-Boecker Fashion Point GmbH & Co. KG

Verblüffenderweise sind das aber selten Anleihen, die im Fokus von Privatanleger liegen: Teilweise weil Sie keinen so starken Brand / Markennamen haben, teilweise weil das Geschäftsmodell nicht so publikumswirksam ist, manchmal aber auch, weil die Vorstände nicht über Charisma verfügen und damit Multiplikatoren nicht so stark von sich einnehmen können.

Meinerzag plus X

Ralf Meinerzag (r)

Das erste Quartal 2016 war schlimm. Da sind sich alle Insider einig. Wie schlimm, das hängt auch sehr stark von den nächsten Monaten ab. Viele Aussetzer darf sich dieses Marktsegment wahrlich nicht mehr leisten.

8. April 2016;
Pressekontakt: Klaus-Karl Becker +49 172 61 41 955, klaus-karl.becker@steubing.com