KPMG-Studie: Nachholbedarf bei systematischer Risikoerfassung

Schlagworte: Mittelstand / Compliance
Compliance ist eines der Top-Themen in deutschen Unternehmen. Auch mittelständische Unternehmen setzen Compliance zunehmend auf ihre Agenda. Allerdings schätzen die Unternehmen die Wirksamkeit ihres Compliance Management Systems weitaus höher ein als es tatsächlich ist. Denn rund 20 Prozent der börsennotierten und 40 Prozent der mittelständischen Unternehmen verfügen nicht über ein institutionalisiertes Compliance Risikomanagement System. Zu diesem Ergebnis kommt die „Compliance Benchmark Studie 2013“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG, an der erstmals neben großen und börsennotierten Unternehmen auch mittelständische Firmen teilnahmen. Insgesamt wurden ca. 130 Unternehmen befragt (Rücklaufquote: 57 Prozent). Der größte Handlungsbedarf, so zeigt die aktuelle Studie, besteht in der Entwicklung von unternehmenskulturellen und kommunikativen Maßnahmen. Viele der befragten Unternehmen unterschätzen offenbar die Bedeutung von solchen so genannten Soft Controls, die aber erst eine Akzeptanz der neu eingeführten Normen ermöglichen. „Notwendig ist ein umfassendes Compliance Change Management, das Mitarbeitern und externen Dritten vermittelt wird, so dass die Verhaltensrichtlinien verstanden, akzeptiert und schließlich gelebt werden.“ Die Studie zeigt zudem eine häufig fehlende Einbindung und Überwachung der Tochtergesellschaften in das zentrale Compliance Management System.
bfr