Investorensuche bei Deutscher Lichtmiete – Insolvenzverwalter verhalten optimistisch

Im Insolvenzverfahren über die Deutsche Lichtmiete Gruppe haben die beiden vorläufigen Insolvenzverwalter mit der Suche nach geeigneten Investoren begonnen.

Beginnend mit dem 30. Dezember hatten über mehrere Tage insgesamt 16 Gesellschaften der Deutsche Lichtmiete Gruppe Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Insolvenzgericht in Oldenburg hatte daraufhin – wie häufig in solchen Fällen – zwei vorläufige Insolvenzverwalter bestellt: die Rechtsanwälte Rüdiger Weiß (Kanzlei WallnerWeiß) und Dr. Malte Köster (WILLMERKÖSTER), wobei Weiß für die operativen Gesellschaften der Gruppe bestellt wurde, während Köster die Direkt-Investitionsgesellschaften verwaltet.

In einem Insolvenzverfahren gebe es zwei wichtige Ziele: die bestmögliche Befriedigung der Gläubiger sowie den Erhalt von Arbeitsplätzen. Köster und Weiß haben deshalb gemeinsam und in Abstimmung mit den gerichtlich eingesetzten Gläubigervertretern bereits einen Investorenprozess angestoßen. Köster und Weiß haben dazu die internationale M&A-Beratung Rothschild beauftragt. Erste Kontakte mit Investoren gebe es bereits: Die Chancen auf einen signifikanten Verkaufserlös stünden nicht schlecht, werden die Beteiligten zitiert.

„Die dadurch erzielten Erlöse fließen in die Insolvenzmassen und werden nach Abzug der Kosten quotal an die Gläubiger ausgeschüttet“, erläutert Weiß.

Köster ergänzt:Viele der geschädigten Anleger sind Kleinanleger, für sie steht viel auf dem Spiel. Um eine möglichst hohe Quote für alle Anleger zu realisieren, werden wir gemeinsam alle Möglichkeiten ausschöpfen, die uns zur Verfügung stehen. Parallel richtet sich unser Blick darauf, stabile Perspektiven für die Beschäftigten zu schaffen.“

Weiß war zuvor u.a. als Insolvenzverwalter für die erfolgreiche Sanierung des Fernsehherstellers LOEWE und des Metallunternehmens Dradura mit rund 1.200 Mitarbeitern verantwortlich. Köster war zuvor u.a. im Betrugsfall des Windkraft-Unternehmers Hendrik Holt als Insolvenzverwalter eingesetzt worden. Zudem war er mit den Insolvenzfällen bei dem Naturkosthersteller Schneekoppe und dem Stromanbieter Care Energy mit vergleichbar hohen Gläubigerzahlen befasst.

Der Investorenprozess werde erfahrungsgemäß einige Zeit in Anspruch nehmen. Aufgrund gegenseitiger Verschwiegenheitsverpflichtungen würden währenddessen auch keine Informationen über mögliche Erwerber an die Öffentlichkeit gegeben.

Dr. Malte Köster

Das Geschäftsmodell der Deutsche Lichtmiete-Gruppe bestand in der Produktion von Beleuchtungslösungen sowie deren Vermietung an Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Insgesamt hat die Deutsche Lichtmiete Anleihen mit einem Gesamtvolumen i.H.v. 130 Mio. EUR in Umlauf gebracht sowie 60 Mio. EUR Direktinvestitionen eingesammelt.

Weiß und Köster haben bereits mit der Prüfung der Geschäftsunterlagen im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags begonnen. Insbesondere wird geprüft, ob es ein Fehlverhalten seitens der Geschäftsleitungen gegeben habe. Dabei liege ein besonderes Augenmerk auf der Funktion des Treuhänders.