Grenzüberschreitende Möglichkeiten: London und die Schweiz landen Finanz-Coup

Mit der Unterzeichnung des Finanzabkommens mit England erschließen sich für die Schweiz grenzüberschreitende Möglichkeiten – und umgekehrt.

Sie steigert die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Finanzplätze von London und der Schweiz.

So zeichnet sich die Schweiz weiterhin durch ihre politische und finanzielle Stabilität, ihre Infrastruktur und ihre anlegerfreundlichen Vorschriften aus.  All dies macht das Land zu einem weltweit führenden Bankenplatz und zu einem unumgänglichen Ziel für Vermögensverwalter auf der Suche nach Investoren.

2024 wird der Schweizer Fondsmarkt weiterwachsen, wobei das verwaltete Vermögen auf über 1,5 Bio. CHF ansteigt. Das entspricht einem Zuwachs von über 130 Mrd. CHF seit Januar. Dabei verzeichnen Aktien- als auch Geldmarkt-Anlagen im gleichen Zeitraum ein Wachstum. Man sehe eine steigende Nachfrage nach Fonds von lokalen Anbietern und ein erhöhtes Interesse von ausländischen Managern, die sich von der Schweizer Investorenlandschaft angezogen fühlen.

Anstatt zu reagieren und die sich verändernde regulatorische Landschaft jenseits ihrer Grenzen zu ertragen, hat die Schweiz versucht, sie zu gestalten. Sie hat damit ihre Position gefestigt und das Vertrauen der Anleger verstärkt. So entstand ein wegweisendes Abkommen zwischen der Schweiz und dem Vereinigten Königreich, dem Sitz der europäischen Finanzhauptstadt: London. Das Abkommen ist einzigartig, da es den Schwerpunkt auf die gegenseitige Anerkennung der Finanzvorschriften legt und nicht auf eine Harmonisierung, wie es die EU vorschlägt.

Unverkennbar: Zürich, Schweiz

Unverkennbar: Zürich, Schweiz

Das am 21. Dezember 2023 unterzeichnete sogenannte Berne Financial Services Agreement (auch bekannt als „Gesetz über die gegenseitige Anerkennung“) zielt darauf ab, den grenzüberschreitenden Marktzugang für bestimmte Großhandels-Finanzdienstleistungen zwischen England und der Schweiz zu verbessern. Dieses Abkommen ist insofern von Bedeutung, als es die Gleichwertigkeit der rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen der beiden Länder in mehreren Finanzsektoren gegenseitig anerkennt. Dazu gehören Banken, Wertpapierdienstleistungen, Versicherungen, Vermögensverwaltung und Finanzmarktinfrastrukturen. Entscheidend ist, dass das Abkommen britischen Firmen und vermögenden Privatpersonen aus dem Finanzdienstleistungssektor die Möglichkeit gibt, in der Schweiz tätig zu werden, während sie gleichzeitig das britische Regelwerk befolgen und umgekehrt.

Schweizer und britische Firmen werden bald in der Lage sein, einfachen Zugang zu anspruchsvollen Kunden in beiden Ländern zu erhalten. So werden beispielsweise Schweizer Anlagedienstleister in der Lage sein, britische Kunden ohne Registrierung direkt zu bedienen.  Auch britische Unternehmen werden einen ähnlichen Zugang zum Schweizer Markt erhalten.

Das Abkommen muss noch von den Parlamenten beider Länder ratifiziert werden.

——————————-

! NEU ! Die erste BondGuide Jahresausgabe 2024 ist erschienen (23. Apr.): ‚Green & Sustainable Finance 2024‘ kann wie gewohnt kostenlos als e-Magazin oder pdf heruntergeladen werden.

Ausgabe 3/2023 Biotechnologie 2023 der Plattform Life Sciences ist erschienen. Die Ausgabe kann bequem als e-Magazin oder pdf durchgeblättert oder heruntergeladen werden.

Bitte nutzen Sie für Fragen und Meinungen Twitter – damit die gesamte Community davon profitiert. Verfolgen Sie alle Diskussionen & News zeitnaher auf Twitter@bondguide !