Gold : seine interessante Geschichte im Zeitraffer

Bereits vor mehr als 6.000 Jahren vor Christus wurde das erste Gold gefördert – noch heute die älteste Währung der Welt. Die Geschichte des Goldes – von Robert Steininger*

Etwa 4.000 Jahre vor Christus stießen die Sumerer zwischen Tigris und Euphrat auf das Edelmetall und begannen die erste Goldmine zu betreiben. Auch schon die Ägypter kannten es, 3.000 Jahre vor Christus.

Goldadern aus Magmaflüssen

Gold hat bereits einen sehr langen Weg hinter sich gebracht, bis es seine Verwendung in unserer Zivilisation fand. Im Inneren der Erde liegt aller Ursprung, genauer gesagt im Magma: Als flüssiges Gestein unter tektonischen Platten zirkulierte es bei Temperaturen zwischen 750 und 1.300 Grad und fand bei höher werdendem Druck seinen Weg durch den Vulkan an die Oberfläche der Erde.

Es vergehen viele Millionen an Jahre, bis das Gold durch die Verschiebung der Platten, meist als Gebirgsketten, an die Oberfläche gebracht wird. Doch einige der Goldadern bleiben auch im Gestein eingeschlossen.

Zum Teil werden die Adern Stück für Stück vom Wetter, Wind und insbesondere vom Wasser wieder abgetragen. Das enthaltene Edelmetall wird hierbei in größeren Brocken weggeschwemmt. Da diese sogenannten Nuggets dabei zu schwer sind, bleiben sie auf dem Grund liegen.

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Schon immer war Gold begehrt

Es ist wohl auf der ganzen Welt zu finden, doch eben nur in sehr kleinen Mengen. Durch diese Seltenheit war Gold schon immer ein sehr kostbares und begehrtes Gut. Als Kultobjekt, Tauschobjekt oder als Schmuck.

Ganz egal, welche Kultur in der Vergangenheit herrschte, Tauschhandel, ob mit Getreide, Vieh oder Münzen begleitet uns Menschen schon seit Gedenken. Schon damals fungierte Gold als Zahlungsmittel und bereits damals entstand die Goldpreis Entwicklung.

Das goldene Zeitalter

Im Jahre 1848 fand der Amerikaner James Marshall in Kalifornien zwischen Kiesel und Sand einige Gold-Nuggets und läutete damit einen wahren Goldrausch ein.

Über 90.000 Goldsucher kamen von überall auf der Welt innerhalb eines Jahres nach Kalifornien und suchten ihr Glück. Sie kreisten in immer wiederholenden Abläufen ihre Goldpfannen, um den Sand vom Gold trennen zu können. In den Flussläufen an der Westküste wurden mehr als 570 Tonnen Gold ans Tageslicht geführt. Das entspricht einem heutigen Goldwert von knapp 24 Mrd. EUR.

Weitere Funde von mehr als 60 Mrd. EUR brachten weitere Techniken. Die Suche wurde von den Glücksrittern auf die Talhänge ausgeweitet und dort trafen sie auf sogar noch größere Goldvorkommnisse – damals wusste man schlicht noch nicht genau, wie sich Gold bildete und ablagerte, um an gezielten Orten nach ihm zu fahnden. Im Laufe der Millionen von Jahren wuschen sich die Flüsse immer tiefer aus und es kam zunehmend mehr Gold zum Vorschein.

Starke Wasserstrahlen wurden zur Hilfe genommen, um die Goldadern freizulegen. Dadurch konnten um die weitere 1.400 Tonnen Gold abgebaut werden. Der heutige Wert läge bei rund 60 Mrd. EUR.

Kilometertiefe Goldminen in der Erde

Der enorme Zustrom an Goldsuchern war dafür verantwortlich, dass das Gold in den Flüssen schnell erschöpft war. Nun wurde als nächstes vermutet, dass sich auch Gold in Bergen finden lassen könnte. Als dann tatsächlich die ersten Goldsucher auf Quarzadern, die mit Gold versehen waren, stießen, änderte sich die Suche nach Gold grundlegend: Das kalifornische Hochland wurde von industriellen Minenbetreibern geradezu durchlöchert. So entstanden für mehrere Tausend Männer Arbeitsplätze. Die im Jahre 1853 eröffnete Alleghany Mine verfügte über ein Tunnelsystem, das etwa einen Kilometer tief in die Erde reichte und etwa 60 Kilometer lang war.

*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online- und Investment-Strategien, Glücksspielthemen, Fußball, Krypto und Verhaltensanalyse.