Fellbachs Unvollendeter

KFM Deutsche Mittelstand: Sondertelegramm zum aktuellen Stand des GEWA-Verfahrens

Der Projektentwickler Fellbachs Schwabenland-Tower ist schon lange insolvent. Nun scheint sich zu sagen: Das Schmierentheater ging nicht mit rechten Dingen zu.

Es geht um das Hochhaus vor den Toren Stuttgarts, den sogenannten Fellbach-Tower oder auch ‚Schwabenland-Tower‘. 2014 fand der Spatenstich statt, die Projektgesellschaft begab eine börsennotierte Anleihe – und war bereits 2016 insolvent. Kurz nach dem Richtfest im September.

Und sogar wohl noch zu spät gemeldet – gegen zwei Verantwortliche wurde daher jetzt Anklage wegen Insolvenzverschleppung erhoben. Auch Marktmanipulation steht im Raum, denn wir sprechen von einer Börsennotierung. Um den Kurs zu stabilisieren, hätten die Verantwortlichen der GEWA offenbar beschönigende wirtschaftliche Verhältnisse kundgetan.

So hätte der Tower eigentlich mal aussehen sollen; © GEWA

So hätte der Tower eigentlich mal aussehen sollen; © GEWA

Anschließend übernahm die CG-Gruppe und fuhr mit einem neuen Konzept auf. Der Projektentwickler wurde später von Consus Real Estate übernommen, die sich mit dem Unvollendeten nun ihrerseits das Problem einfingen. Statt 66 Luxusappartements sollten nunmehr preiswerte Mietwohnungen das Konzept, die Baustelle und viele Millionen retten.

Doch weiterhin tut sich nicht viel. Zu allem Überfluss hatten sich angesichts der bauberuhigten Lage noch artengeschützte Turmfalken eingenistet – die einzigen wirklichen Interessenten des gigantomanischen Bauvorhabens. Warum also nicht eine Art Wildpark daraus machen, nachdem die ersten Bewohner de facto Kündigungsschutz genießen.

Falko Bozicevic

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