Es wird eng und teuer für Markus Braun und seine Trabanten

Das Gericht befand, dass Braun & Co bei der Vergabe eines Kredits und der Zeichnung von Schuldverschreibungen fahrlässig gehandelt hätten – nötigenfalls sollen sie privat haften.

Im Schadenersatzprozess um Wirecard hat das Landgericht München den ehemaligen Vorstandschef Markus Braun sowie die früheren Vorstände Alexander von Knoop und Susanne Steidl zur Zahlung von 140 Mio. EUR Schadenersatz verurteilt. Das Gericht befand, dass sie bei der Vergabe eines Kredits und der Zeichnung von Schuldverschreibungen an die Firma Ocap fahrlässig gehandelt hätten.

Ocap, die zum Einflussbereich des geflüchteten Ex-Wirecard-Managers Jan Marsalek gehören soll, hatte 200 Mio. EUR erhalten, von denen nur 60 Mio. EUR an Wirecard zurückflossen. Insolvenzverwalter Michael Jaffé fordert nun den Restbetrag.

Richter Helmut Krenek bemängelte die unzureichende Besicherung des Kredits und die mangelhafte finanzielle Prüfung der Schuldverschreibungen. Trotz bestehender Manager-Haftpflichtversicherungen greift diese bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz nicht, weshalb Braun, von Knoop und Steidl nun privat haften sollen. Angesichts der Höhe der Summe darf man davon ausgehen, dass jedwede Versicherung jedes kleinste Trittbrett zum Absprung aus irgend einer Versicherungsleistung suchen wird.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, und eine Berufung der Verurteilten wird erwartet.

Könnte Markus Braun sein - vor den Trümmern seiner Wirecard