BondGuide: Verstehen deutsche Investoren Peach Property nicht?
Wolfensberger: Wir haben gerade mit der Kreissparkasse Biberach einen neuen Ankerinvestor aus Deutschland gewonnen – ich denke, das genügt als Antwort. Die Kreissparkasse Biberach verfügt über einen hervorragenden Ruf als langfristig orientierter institutioneller Investor. Sie hat sich mittels Kapitalerhöhung mit 7,8% an unserem Unternehmen beteiligt. Neben dem Vertrauensbeweis fließen uns dadurch frische Mittel zu, die wir für weitere Akquisitionen von Wohnimmobilien in Deutschland nutzen werden und unser Wachstum dadurch noch beschleunigen können.
BondGuide: Bedeutet das nicht ein Währungsrisiko?
Kucher: Lediglich auf bei der bilanziellen Umrechnung von Euro in Franken. Bei den Bestandsimmobilien fallen schließlich Aufwendungen inklusive der Finanzierungen, aber auch die Mieteinnahmen gleichermaßen in Euro an, das ist ein natürlicher operativer Hedge für uns.
Dr. Thomas Wolfensberger, CEO
BondGuide: Nochmal dezidiert: Was hat sich seit unserem Gespräch 2015 verändert?
Kucher: Wie wir damals besprochen haben: Peach hat Entwicklung verkauft, und Cashflow eingekauft – also Mieteinnahmen eingekauft, und Unwägbarkeiten abgegeben. Wir haben geliefert, was wir uns strategisch vorgenommen haben: weniger Projekte, mehr Bestand. Genauer gesagt, Bestandsimmobilien machen nun 75% unseres gesamten Portfolios aus. Und der Anteil der Entwicklungsprojekte wird nach der Fertigstellung des Wollerau Park in der Schweiz, mit dem wir übrigens sehr gut vorankommen, weiter deutlich abnehmen.
BondGuide: Wo sehen Sie Peach Property in einem Jahr?
Wolfensberger: Von aktuell über 4.200 Bestandswohnungen sind unser nächstes sehr in Reichweite befindliches Etappenziel 5.000 Einheiten. Und natürlich wollen wir Leerstände weiter minimieren. Dadurch werden wir die Mieteinnahmen erneut erhöhen und die laufenden Erträge weiter verstetigen. Und schließlich werden wir unser profitables Wachstum weiter fortsetzen.
Kucher: Finanzseitig sollte die Fremdkapitalverzinsung noch etwas niedriger ausfallen. Auch das können wir erreichen, wir arbeiten daran. Aktuell haben wir unsere Finanzierungskosten über alle Verbindlichkeiten hinweg auf unter 4% gesenkt und gehen davon aus, dass wir diese auch weiterhin reduzieren können.
BondGuide: Meine Herren, vielen Dank für das Update und wie gewohnt bis zum nächsten !
Interview: Falko Bozicevic