Bond Market Report am 30. Dezember: Geldmenge M3 EU, Anleiheauktionen IT & USA

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Am heutigen letzten Handelstag des Jahres sind von konjunktureller Seite kaum marktbewegende Impulse zu erwarten. Die noch aktiven Marktakteure werden sich insofern in erster Linie auf Daten zur Entwicklung der europäischen Geldmenge M3 konzentrieren – das QE-Programm der EZB sollte sich darin durchaus bemerkbar gemacht haben. Am Nachmittag steht dann die letzte Auktion von US-Staatsanleihen im laufenden Jahr auf der Agenda. Die 5-jährigen Papiere wurden gestern nicht sonderlich gut aufgenommen. Den 7-Jährigen droht heute ein ähnliches Schicksal.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land         Indikator                                                             Periode       Schätzung       Letzter

10:00       EC           M3-Geldmenge (J/J / 3-M-Durchschnitt, in %)       Nov.            5,2 / k.A.         5,3 / 5,1
16:00       US           Schwebende Hausverkäufe (M/M, in %)               Nov.                0,7                 0,2
                IT             2020/25 Bonds, 2022 Floater
                US           Auktion von 29 Mrd. USD 7 J Notes
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Konjunkturdaten werden kaum Bedeutung haben
• Emissionen aus Italien und später den USA könnten für Abgabedruck zum Jahresschluss sorgen

Marktkommentar
Immerhin gab es am gestrigen Handelstag einige Impulse. Die Stimmungsindikatoren aus Italien lieferten zu Handelsbeginn ein durchwachsenes Bild. Die Stimmung der Industrie und der Verbraucher verschlechterte sich zwar. Doch übertraf immerhin das Verbrauchervertrauen die Erwartungen.

Beide italienische Indikatoren befinden sich im historischen Vergleich weiterhin auf hohen Werten. Ob sich das jedoch in eine deutliche Beschleunigung des Wachstumstempos in Italien ummünzen lassen wird, bleibt offen. 2016 soll das Wirtschaftswachstum zulegen. Doch um die fiskalischen und strukturellen Probleme des Landes zu lösen, wird das sicher nicht ausreichen. Hier ist und bleibt die Regierung Renzi gefordert, andere Rahmenbedingungen zu setzen, die langfristig für eine höhere Wettbewerbsfähigkeit des Landes sorgen.

Renten1Die Konjunkturdaten aus den USA am Nachmittag fielen erfreulich aus. Die Immobilienpreise stiegen etwas stärker an, als es erwartet wurde. Zugleich dürfte sich der eine oder andere US-Notenbanker in der Sorge vor dem Aufbau einer neuen Immobilienblase bestätigt fühlen.

Wenn man weitere Argumente für die Straffung des geldpolitischen Kurses sucht, könnte man durchaus auf dem US-Immobilienmarkt fündig werden, auch wenn das nicht für alle Regionen in den USA gilt. Dort, wo im Zuge des Fracking-Booms in erheblichem Umfang gebaut wurde, dürften die Preise für Immobilien eher rückläufig sein.

Außerdem darf man mit Blick auf das Verbrauchervertrauen des Conference Boards tatsächlich auf ein gutes Weihnachts- und Nachweihnachtsgeschäft setzen. Die Konsumenten schauen zuversichtlich in die Zukunft, so dass der binnenwirtschaftlich getriebene US-Aufschwung gut abgesichert scheint.

Renten2Am heutigen Tag werden Impulse wieder Mangelware sein. Die Entwicklung des Ölpreises legt nahe, dass es von dieser Seite Unterstützung für die Rentenmärkte geben dürfte. Trotz der Aussicht auf etwas niedrigere Temperaturen in Europa sowie des in einigen US-Regionen erfolgten Wintereinbruchs steigen die Ölpreise kaum.

Die Entwicklung der europäischen Geldmenge M3 ist sicher einen Blick wert. Die lockere Geldpolitik der EZB dürfte sich bemerkbar gemacht haben.

Die Zahl der schwebenden US-Hausverkäufe wird keinen Einfluss auf das Marktgeschehen haben.

Das dürfte bei der letzten Auktion von US-Staatsanleihen im laufenden Jahr anders sein. Die 5-jährigen Papiere wurden gestern nicht sonderlich gut aufgenommen. Den 7-Jährigen droht heute ein ähnliches Schicksal. Im Vorfeld werden die noch aktiven Marktakteure Renditezugeständnisse einfordern, so dass die Kurse von US-Staatsanleihen und in der Folge ihre europäischen Pendants noch einmal unter Druck geraten könnten. Schon am Vormittag dürfte Italien bei seinen drei Emissionen einige Zugeständnisse machen müssen.

Renten3Aufgrund der Vorgaben aus Asien dürfte der Bund Future gut behauptet in den letzten Handelstag des Jahres starten. Danach dürfte er sich zwischen 157,15 und 158,50 bewegen. Die Rendite von 10-jährigen US-T-Bonds dürfte zwischen 2,22 und 2,35% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben