Bond Market Report am 29. Dezember: Geschäftsklimaindex & Verbrauchervertrauen IT, US-Immobiliendaten & Verbraucherstimmung

Foto: © Syda Productions/www.fotolia.com

Am vorletzten Handelstag des Jahres wird das Marktgeschehen erwartungsgemäß nur von wenigen Impulsen geprägt. Diejenigen Marktakteure und Händler, die sich (noch) nicht in den Weihnachts- und Silvesterferien befinden, richten ihr Augenmerk u.a. auf Konjunkturdaten aus Italien sowie am Nachmittag auf anstehende Daten zum US-Immobilienmarkt sowie das Verbrauchervertrauen des Conference Boards. Vor allem die Stimmung der US-Konsumenten sollte sich weiter aufgehellt haben. Darauf deutete bereits der vorläufige Wert des Stimmungsindikators der Uni Michigan hin.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land         Indikator                                                           Periode       Schätzung       Letzter

10:00       IT             Geschäftsklimaindex                                           Dez.              104,4             104,6
10:00       IT             Verbrauchervertrauensindex                             Dez.                117              118,4
15:00       US           S&P/Case-Shiller Häuserpreisindex (J/J, in %)     Okt.                 5,6                 5,5
16:00       US           Verbrauchervertrauen Conference Board         Dez.                93,8               90,4
                IT             6 M Schätze, 2017 Zero
                US           Auktion von 35 Mrd. USD 5 J Notes
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Geringe Umsätze prägen das Geschehen auf den Bondmärkten
• Konjunkturdaten aus Italien sowie den USA im Mittelpunkt des Interesses

Marktkommentar
In einem von wenigen Impulsen geprägten Handel konnten die Kurse europäischer Staatsanleihen bei sehr geringen Umsätzen zulegen. So ging der Bund Future bspw. mit deutlichen Gewinnen aus dem Handel.

Selbst die Auktion der 2-jährigen US-Treasuries am Abend verlief erheblich besser, als man es hätte vermuten können. „Eigentlich“ sollte sich gerade in den kurzen Laufzeiten bemerkbar machen, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik geändert hat. Üblicherweise reagieren z.B. 2-jährige Laufzeiten auf diese Änderungen besonders sensibel.

Renten1Das war gestern nicht der Fall. Die Nachfrage fiel zwar etwas unterdurchschnittlich aus, und es mussten im Vorfeld kleine Renditezugeständnisse gemacht werden. Doch alles in allem ist die Platzierung für das aktuelle Umfeld als Erfolg zu bezeichnen. Möglichweise erhielten die Kurse der US-Treasuries auch Rückenwind durch die leicht nachgebenden Aktienmärkte.

Heute stehen dagegen immerhin einige Konjunkturdaten auf der Agenda. Den Anfang machen Informationen aus Italien. In den vergangenen Monaten haben Geschäftsklimaindex und Verbrauchervertrauen aus dem Land trotz des Mangels an strukturellen Reformen immer wieder positiv überraschen können. Die Zuversicht, dass das konjunkturelle Tal durchschritten sei, hat zugenommen. Daher ist es durchaus wahrscheinlich, dass auch die Dezemberwerte in der Lage sein sollten, positiv zu überraschen.

Immerhin hat die Regierung Renzi angekündigt, für Entlastung der Bürger und Unternehmen zu sorgen. Dass diese Entlastung in höheren Haushaltsdefiziten sowie einer erneuten Verzögerung der Herstellung eines ausgeglichenen Etats auf 2018 mündet, ist für die Unternehmen sowie die Bevölkerung erst einmal nebensächlich.

Renten2Am Nachmittag wird sich das Interesse auf die Daten zum US-Immobilienmarkt sowie das Verbrauchervertrauen des Conference Boards richten.

Die US-Immobilien dürften sich erneut verteuert haben, insbesondere in den bereits sowieso schon sehr teuren Metropolen der USA.

Die Stimmung der US-Konsumenten sollte sich aufgehellt haben. Darauf deutete bereits der vorläufige Wert des Stimmungsindikators der Uni Michigan hin. Es wäre aber wenig überraschend, wenn die Stimmungsaufhellung nur vergleichsweise gering ausgefallen ist. Mehr Aufschluss über die Verfassung der US-Konsumenten dürften sowieso die Daten zum Weihnachts- und Nachweihnachtsgeschäft geben.

Ein weiterer Faktor, dem insbesondere im Hinblick auf die Nachfrage nach „Risky Assets“ Bedeutung beigemessen wird, ist der Ölpreis. Immerhin haben sich die Preise heute Morgen stabilisiert, was zumindest den asiatischen Aktienmärkten geholfen hat.

Renten3In den vorletzten Handelstag des Jahres dürfte der Bund Future mit leichten Kursverlusten starten. Danach dürfte er sich zwischen 158,00 und 159,35 bewegen. Die Rendite von 10-jährigen US-T-Bonds dürfte zwischen 2,16 und 2,31% liegen.

Am Abend steht der zweite Teil der US-Wochenrefinanzierung mit den 5-jährigen US-Treasuries auf dem Programm. Trotz der unerwartet guten Aufnahme der 2-jährigen Papiere ist eine Belastung der Kurse nicht auszuschließen. Die italienischen Geldmarktpapiere und Zeros werden dagegen kein Problem darstellen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben