Bond Market Report am 3. Februar: PMIs & Einzelhandelsumsätze EU, ADP-Bericht, Ölpreis

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Zur Wochenmitte stehen erneut diverse Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an: So richten Marktakteure ihre Aufmerksamkeit zunächst auf die endgültigen Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe in den Euroländern. Von Interesse dürften zugleich die europäischen Einzelhandelsumsätze für Dezember sein, denn die europaweite Belebung des privaten Verbrauchs sollte zu Mehrausgaben im Weihnachtsmonat geführt haben. Am Nachmittag wird das Interesse dem ADP-Bericht gelten. Schließlich dürfte der US-Arbeitsmarkt der Schlüssel zur weiteren Geldpolitik der Fed sein. Unterdessen verharren Marktteilnehmer bedingt durch die Entwicklung an den asiatischen Aktienmärkten sowie der jüngsten Ölpreisrückgänge abermals im „Risk off“-Modus.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit      Land         Indikator                                                   Periode        Schätzung       Letzter

9:45         IT            PMI Dienstleistungen                                  Jan.                  54                 55,3
9:50         FR           PMI Dienstleistungen                                  Jan.                 50,6               50,6
9:55         GE           PMI Dienstleistungen                                  Jan.                 55,4               55,4
10:00       EC           PMI Dienstleistungen                                  Jan.                 53,6               53,6
11:00       EC           Einzelhandelsumsätze (M/M / J/J, in %)     Dez.              0,3 / 1,5        -0,3 / 1,4
11:00       IT             Verbraucherpreisindex (M/M / J/J, in %)    Jan.             -0,2 / 0,3           0 / 0,1
13:00       US           Hypothekenanträge (W/W, in %)               5. KW                 k.A.               8,8
14:15       US           ADP National Employment Report             Jan.                 192,5            256,9
16:00       US           ISM-Index Dienstleistungen                       Jan.                  55,1              55,8
                GR           6 M Schätze
                GE           2021 Bonds
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Sorgen um die Weltwirtschaft

• US-Arbeitsmarktbericht rückt langsam in den Fokus

Marktkommentar
Der Blick auf die asiatischen Aktienmärkte sowie die Ölpreisfutures macht deutlich, dass die Kapitalmärkte sich wieder im „Risk off“-Modus befinden. Zudem konnten viele Unternehmen gestern im Rahmen der Vorlage ihrer Quartalsberichte nicht überzeugen.

Die Stimmung verbesserte sich auch nicht durch die Veröffentlichung des Caixin Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe in China, der im Vergleich zum Vormonat endlich wieder einmal zulegen konnte. Das reichte sogar, um den Gesamtindex ganz leicht über die Marke von 50 Punkten zu heben. Die Skepsis der Marktteilnehmer bleibt erhalten.

renten1Die Schwäche der Rohstoffpreise wird wieder stärker als Zeichen für eine drohende Abschwächung der weltwirtschaftlichen Aktivität interpretiert, denn als Zeichen eines viel zu hohen Angebots. Dass sich letztes schnell reduzieren wird, ist unwahrscheinlich. Die Rohstoffproduzenten reduzieren zwar allmählich die Förderung, schließen und / oder verkaufen ihre Minen. Doch bis sich das tatsächlich in einer Änderung der Preissituation widerspiegeln wird, wird noch einiges an Zeit vergehen.

Eine Reduzierung des Ölangebots ist schon gar nicht in Sicht. Dafür wäre zumindest eine informelle Einigung innerhalb der OPEC notwendig, weniger zu produzieren. Da jedoch alle OPEC-Mitglieder sowie deren nicht dort organisierte Wettbewerber aufgrund der teils schwierigen konjunkturellen Lage in den jeweiligen Förderländern auf die Petrodollars angewiesen sind, wird eine Einigung schwierig.

Für jedes Land, das eine Förderkürzung vornimmt, besteht das Risiko, dass ein Mitbewerber in die sich bietende Lücke stößt und seinerseits mehr fördert.

Was für die Erdölproduzenten und Explorer ein erhebliches Problem darstellt, wirkt auf die Weltwirtschaft als Konjunkturprogramm. Das sollte sich vor allem auf den privaten Verbrauch positiv auswirken.

Heute werden die Marktteilnehmer sicher einen Blick auf die endgültigen Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe in den Euroländern werfen. Der Aufschwung dürfte in Takt sein.

Von Interesse sind zugleich die europäischen Einzelhandelsumsätze für den Dezember, denn die europaweite Belebung des privaten Verbrauchs sollte zu Mehrausgaben im Weihnachtsmonat geführt haben.

Renten2Am Nachmittag wird sich das Interesse auf den ADP-Bericht richten. Schließlich dürfte der US-Arbeitsmarkt der Schlüssel zur weiteren Geldpolitik der Fed sein. Dort sind die Falken immerhin nicht ganz ausgestorben: Esther George hat sich sehr deutlich für weitere Leitzinsanhebungen stark gemacht, und sie hat ein Stimmrecht im FOMC.

Ansonsten darf sich der Parteichef der Sozialisten in Spanien nun offiziell um die Regierungsbildung bemühen. Die Aussichten darauf sind allerdings nicht allzu vielversprechend. Es droht also Stillstand mit Neuwahlen.

Die Europäische Kommission hat erneut ihren Unmut über die Haushaltsplanungen Portugals für 2016 geäußert. Unter Ausschöpfung aller Mittel bleiben Portugal noch etwa vier Wochen Zeit, bis es ernsthafte Reaktionen aus Brüssel geben könnte.

Renten3Der Bund Future dürfte freundlich in den Tag starten. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 162,50 und 164,50 bewegen. Risikoappetit ist jedoch auch weiterhin vorhanden. Die via Syndikat begebene 30-jährige italienische Staatsanleihe konnte Medienberichten zufolge mehr als 25 Mrd. EUR an Nachfrage generieren. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,79 und 2,02% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben