Asset Flows : Anleihefonds mit Nettozuflüssen überhäuft

Im März haben sich die Kapitalströme europäischer Fonds uneinheitlich entwickelt. Das geht aus dem aktuellen Kommentar zu den Asset Flows hervor.

Den hat das Research- und Analysehaus Morningstar jetzt veröffentlicht. „Langfristige Fonds mit Sitz in Europa verzeichneten im März Nettomittelabflüsse in Höhe von 809 Mio. EUR. Das war der erste negative Monat seit November 2022“, schreibt Valerio Baselli, Senior International Editor bei Morningstar. „Obwohl die Kapitalströme insgesamt negativ waren, konsolidierten die Anleger angesichts der konkreten Gefahr einer globalen Bankenkrise, einer wirtschaftlichen Rezession und einer hartnäckiger als erwarteten Inflation ihre Aktien- und Anleihepositionen.“

Nach Ansicht des Experten werde das Bild präziser, wenn man die einzelnen Fondsarten betrachtet. Demnach waren die Hauptverursacher der Abflüsse insbesondere Allokations- und alternative Fonds, die im März Kundengelder in Höhe von 6,6 Mrd. EUR bzw. 3,1 Mrd. EUR verloren. Aktienfonds dagegen verzeichneten Nettomittelzuflüsse von 3,5 Mrd. EUR.

„Allerdings gibt es hier große Unterschiede zwischen aktiven und passiven Strategien. Erstere hatten Nettoabflüsse von 10,5 Mrd. EUR, für den positiven Saldo sorgten Letztere mit Zuflüssen von 14 Mrd. EUR“, so Baselli. Ein vergleichbares Bild böten Anleihefonds. Sie wurden mit Nettomittelzuflüssen von 7 Mrd. EUR überhäuft, was den fünften positiven Monat in Folge darstellt. Aber auch hier entfielen so gut wie alle Zuflüsse auf passive Rentenfonds.

Licht und Schatten gab es zudem bei nachhaltigen Strategien. Artikel 8-Fonds verloren im März 12 Mrd. EUR an Anlegergeldern, Artikel 9-Produkte gewannen 649 Mio. EUR hinzu. Die letztgenannte Gruppe verzeichnete im ersten Quartal des Jahres mit 1,5% die höchste organische Wachstumsrate, während die erstgenannte Gruppe im gleichen Zeitraum eine organische Wachstumsrate von 0,55% aufwies.

Auf der Ebene der Morningstar-Kategorien haben Anleger im März globale Aktienfonds mit hoher Marktkapitalisierung, Rentenfonds mit fester Laufzeit und Aktienfonds für Schwellenländer am stärksten nachgefragt“, fügt Baselli hinzu. „Am unteren Ende verzeichneten die Kategorien US Large-Cap Value Equity und Japan Large-Cap Equity Fonds die stärksten Abflüsse. Auch aus hochverzinslichen USD-Anleihefonds sind die Anleger geflüchtet.“

Unter den Fondsgesellschaften hatte iShares die Nase vorn, Platz zwei ging an Swisscanto. Die größten Verlierer waren Royal London mit 8,6 Mrd. EUR, gefolgt von Crédit Suisse mit Abflüssen von mit 4,6 Mrd. EUR. Für den Schweizer Anbieter, der im letzten Monat vom Konkurrenten UBS übernommen wurde, waren das die größten jemals verzeichneten monatlichen Abflüsse.

Auf Fondsebene schaffte es der schwedische Riesenpensionsfonds AP7 Aktiefond mit Zuflüssen von 4,4 Mrd. EUR auf Platz eins, Schlusslicht war der Royal London US Equity Tilt.

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