Bei Singulus gibt es heute die geplante und beschlossene Stundung der Anleihezinsen – ferner halbgare News vom Küchenspezialisten Alno. Was die Märkte für KMU-Anleihen heute bewegt im Überblick.
Auf der 2ten und beschlussfähigen Anleihegläubigerversammlung hatte Spezialmaschinenbauer SingulusTechnologies kürzlich absegnen lassen, die heute fälligen Zinsen der Anleihe 2012/17 bis zum gleichen Datum 2017 – Tag der eigentlichen Endfälligkeit der Anleihe – zu stunden.
Singulus Technologies AG
Darüber hinaus hat die Anleihegläubigerversammlung beschlossen, die Schuldverschreibungen (d.h. Hauptforderung nebst aufgelaufener und zukünftiger Zinsen) in Erwerbsrechte auf neue Aktien an Singulus und auf neue von der Gesellschaft zu begebende besicherte Schuldverschreibungen in Höhe von 20% des bisherigen Nennbetrags umzuwandeln. Die Anleihe hat sich seit dem Tief von 18% auf aktuell fast den doppelten Wert hochgeschraubt – wird Anleihegläubigern nach dem Swap doch die Mehrheit an Singulus gehören.
Halbgares auch aus der Küche von Alno: Der Spezialist für Kücheneinrichtungen habe gestern beschlossen, den Vertrag mit CEO Max Müller vorzeitig bis 31. Dezember 2018 zu verlängern. Dies habe der Aufsichtsrat abgesegnet, womit der „eingeschlagene Weg der strategischen Neuaufstellung“ von Alno untermauert werde. Müller ist seit 2011 Chef von Alno und nicht unumstritten: Der Kurs der hochrentierlichen Alno-Anleihe 2013/18 schwankt seit Emission jenseits von Gut und Böse.
Starker Auftritt dagegen von Eyemaxx Real Estate: Das Wiener Immobilienunternehmen hatte ja Mitte März unter schwierigen Marktbedingungen immerhin 15 Mio. EUR über eine öffentliche Platzierung (Eyemaxx-Anleihe V, 2016/21) eingesammelt. Damit ist erst einmal die Rückzahlung von Eyemaxx I gesichert, die im Juli fällig wird. Folgerichtig steht das Papier exakt auf pari, genau wie auch Eyemaxx II. Die beiden weiteren Schuldverschreibungen haben sich immerhin auf rund 90% erholt – der Spread zwischen der höchst und tiefst stehenden Eyemaxx-Anleihe lag Anfang Februar zeitweise bei horrenden 20-25 Punkten.
Schöne Erholungstendenzen auch bei Ekosem-Agrar. Hier hatten beide AGVs vor wenigen Tagen beschlossen, die beiden Anleihen 2012/17 und 2012/18 um jeweils vier Jahre zu verlängern: Anleger ‚müssen‘ also weiterhin die hohen Kupons von 8,5 und 8,75% vereinnahmen bis zur Endfälligkeit, die nun ja in die Verlängerung geht. Beide Ekosems stehen aktuell wieder bei rund 83% und damit volle 30 Punkte höher als in der Minibond-Krise Anfang dieses Jahres.
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