Anleihen heute im Fokus: KTG, Ferratum, Scholz, Singulus und Rene Lezard,

KTG beherrscht heute die Kurs-, wenn auch nicht die Nachrichtenlage. Ferratum wagt eine weitere Anleihe, bei Scholz, Singulus und Rene Lezard laufen die Aufräumarbeiten im Rahmen ihrer Restrukturierungsbemühungen.

KTG im Fokus des Interesses: Die Nachrichtenlage könnte kaum desaströser sein für KTG. Die beiden KTG-Anleihen rutschten heute um rund weitere 10 Prozentpunkte auf 50 bzw. 60% ihre Nominalwertes ab, KTG-Energie büßte auf niederige 80er% ein. Vergangene Woche hatte KTG Agrar seinen Konzernreport für 2015 veröffentlicht, der mehr Fragen aufwarf als beantwortete. Seither geht es praktisch jeden Tag runter. Gestern gab der KFM Fonds wenig überraschend Zum zweiten Mal stockt KTG Agrar seine Anleihe auf. Quelle: KTG Agrar AGbekannt, sich von der KTG-Energie-Anleihe getrennt zu haben – es dürfte nicht der einzige Investor sein, der den Fast Exit wählte.

Der finnische Mobile Payment-Spezialist Ferratum plant derweil eine weitere Unternehmensanleihe im Volumen von bis zu 50 Mio. EUR. Ferratum ist bereits aktien- wie auch anleihenotiert am Kapitalmarkt vertreten. Wie Ferratum I 2013/18 soll auch die Folgeanleihe im Entry Standard für Anleihen notiert werden. Der Emissionserlös aus der Anleihebegebung soll für die Finanzierung des weiteren Wachstums verwendet werden. Die Zeichnungsfrist soll noch im Juni starten, die Prospektbilligung der BaFin stehe dem Vernehmen nach kurz bevor. Anschließend werde auch der Zinssatz festgelegt. Begleitet wird die neue Ferratum 2016/19 wieder von der ICF BANK als Sole Bookrunner / Coordinator.

Scholz Holding GmbH: Investorenprozess für Scholz Holding GmbH gewinnt an Dynamik

Und schon wieder News von Scholz – diesmal eine Veräußerung. Auf der Anleihegläubiger-Versammlung der Scholz-Anleihe am 19. Mai in Wien (österreichisch „Tagfahrt“ genannt) wurde eine vermeintliche Einigung vorgelegt, nach der die Anleihegläubiger mit 7,6% ihres Kapitals abgefunden werden. Die Wiener Rechtsanwältin, die als Kuratorin bestellt wurde, wird diese Einigung im Namen aller Anleihegläubiger abschließen und so auf 166 Mio. EUR verzichten. Das gefiel dem Vertrauensmann der Anleihegläubiger nicht sonderlich – und trat demonstrativ zurück.

Mit einem lachenden und doch schon wieder weinenden Auge konnte Spezialmaschinenbauer Singulus diese Woche den Erhalt eines Großauftrags verkünden – indes, der Erhalt erfolgte verspätet. So müssen jetzt die Prognosen für 2016 und 2017 auch aus Vorsichtsgründen im Zusammenhang mit der Sachkapitalerhöhung revidiert werden. Die Singulus-Aktie notiert derzeit unter heftigen Schwankungen bei 19 Eurocent, die zur Restrukturierung aufgerufene Unternehmensanleihe 2012/17 bei ca. 45%. Bei beiden Kursen muss das komplizierte Umtauschprozedere berücksichtigt werden – nach dem Debt-to-Equity-Swap wird ehemaligen Anleihegläubigern die Mehrheit am Konzern gehören – dann als Aktionären.

Grimmiger oder nur skeptischer Blick? - das Lezard-Model links scheint Anleihe-Investor zu sein.

Das 1978 gegründete Modelabel René Lezard musste nach vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 2015/16 einen Umsatzrückgang hinnehmen – immerhin konnte der Verlust um rund ein Drittel eingegrenzt werden im Vorjahresvergleich. Der ohnehin auf depressivem Level stehenden Anleihe René Lezard 2012/17 konnten diese News nichts anhaben: im Gegenteil, bei aktuell 35% steht sie sogar auf dem höchsten Stand seit 12 Monaten.

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Fotos: Unternehmenswebsites