Anleihen heute im Fokus: German Pellets, Ferratum, MS Deutschland

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Die German Pellets GmbH läuft sich warm für die Emission einer dritten Unternehmensanleihe. Wie schon bei den Neuemissionen von KTG Agrar III und Eyemaxx Real Estate IV verfolgt auch German Pellets mit seiner Drittemission das Ziel der vorzeitigen Refinanzierung einer noch ausstehenden Altanleihe. Im Gegensatz zum Holzpellethersteller beabsichtigt die Ferratum Group in Kürze den Eigenkapitalmarkt anzuzapfen und sich via IPO neue Eigenmittel zu besorgen. Zum Wochenauftakt gibt’s außerdem neue News von der MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH: Die Schiffsgesellschaft erinnert ihre Anleiheinhaber an die am Mittwoch stattfindende zweite Gläubigerversammlung.

Die German Pellets GmbH legt mit einer dritten Unternehmensanleihe nach. Neben dem neuen Bondangebot wird es für die Inhaber des im Frühjahr 2011 emittierten 7,25%-„Wärme-Wertpapiers I“ auch ein freiwilliges Tauschangebot geben. Wie der Hersteller und Händler von Holzpellets bekannt gab, wird der neue Pellet-Bond (2014/19) im avisierten Zielvolumen von bis zu 100 Mio. EUR und einer Erhöhungsoption um weitere bis zu 30 Mio. EUR mit einem jährlichen Kupon von 7,25% und einer Laufzeit von fünf Jahren bis 27. November 2019 ausgestattet sein. Das öffentliche Zeichnungsangebot läuft voraussichtlich vom 10. bis 24. November (die Zeichnung über die Frankfurter Börse beginnt ab dem 13.11.). Die ab dem vierten Laufzeitenjahr (ab 27.11.2017) vorzeitig von German Pellets kündbare Schuldverschreibung verfügt über die üblichen Schutzrechte, ist allerdings nicht dinglich besichert.

German_Pellets-sack05aIm Zuge der Neuemission sind die Inhaber der regulär erst am 1. April 2016 endfälligen German-Pellets-I-Altanleihe (2011/16) im Gesamtnennbetrag von 80 Mio. EUR eingeladen, ihre Anteile via Umtauschangebot im Verhältnis 1:1 freiwillig in Teilschuldverschreibungen des neuen Bonds zu tauschen. Die Umtauschfrist läuft voraussichtlich vom 10. bis einschließlich 21. November. Im Anschluss ist im Gegensatz zu den beiden umlaufenden Altemissionen die Notierungsaufnahme nicht in Bondm, sondern im Prime Standard für Anleihen vorgesehen. quirin bank wird die Transaktion als Lead Manager und alleiniger Bookrunner und Steubing als Co-Lead Manager für die Emission begleiten. Zur BondGuide-News …

Die Ferratum Group zieht es auf das heimische Börsenparkett: Wie der finnische Anbieter mobiler Konsumentenkredite in Europa, Australien und Neuseeland am Freitag mitteilte, werde derzeit ein Börsengang im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse vorbereitet. Ein anvisierter Platzierungszeitraum sowie konkrete Emissionsdetails liegen gegenwärtig noch nicht vor. Begleitet wird der Börsengang von ICF, die als Sole Global Arranger und Sole Bookrunner fungieren. Co-Lead Manager sind equinet Bank und Hauck & Aufhäuser. Unterdessen beabsichtigt Ferratum, die zu erzielenden Eigenmittel aus dem IPO in das Unternehmenswachstum zu investieren: Dabei liege der Fokus neben der Diversifizierung des Produktangebots auf organischem Wachstum in existierenden Märkten und der weiteren geografischen Expansion. Konkret sei geplant, die Geschäftstätigkeit mittelfristig auf 30 Länder auszuweiten und über neue Produkte wie zum Beispiel einer Multi-Banking App unterschiedliche Kundensegmente zu bedienen. „Nachdem wir unser Mikrokredit-Geschäft erfolgreich etabliert haben, planen wir als nächsten logischen Schritt, unsere Tätigkeit durch das Angebot zusätzlicher Bankdienstleistungen zu erweitern“, erklärt Ferratum-Gründer und CEO Jorma Jokela die nächsten Meilensteine der Unternehmensentwicklung.

blue-hand-iphone.ferratumIm Oktober 2013 hatte der deutsche Ableger der Gesellschaft, die Ferratum Capital Germany GmbH, eine 8%-Unternehmensanleihe (2013/18) im finalen Volumen von 25 Mio. EUR erfolgreich am Bondmarkt begeben. Die Geschäftstätigkeit von Ferratum zielt auf die schnelle, einfache und transparente Kreditvergabe an Privatpersonen über das Internet oder mobile Endgeräte ab. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres erlöste Ferratum einen Umsatz von über 49 Mio. EUR (+14 ggü Vj.) und fuhr dabei einen Periodenüberschuss von 4,6 Mio. EUR ein (9-M-2013: 3,4 Mio. EUR).

Am kommenden Mittwoch findet in München die zweite Anleihegläubigerversammlung der inzwischen in ein Regelinsolvenzverfahren gewechselten MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH statt. Bei dem zweiten Gläubigertreffen steht erneut die Wahl eines gemeinsamen Vertreters für die Inhaber der umlaufenden 6,875%-Traumschiffanleihe (2012/17) über 50 Mio. EUR auf der Tagesordnung. Auf der ersten Veranstaltung am 8. Oktober konnte die Wahl nicht durchgeführt werden, da die gesetzlich vorgeschriebene Mindestpräsenz des ausstehenden Anleihekapitals verfehlt wurde und das Gremium somit nicht beschlussfähig war (BondGuide berichtete). In der Folgeveranstaltung ist indes für die Wahl des Vertreters keine Mindestpräsenz notwendig. Wie die Schiffsgesellschaft weiter informierte, soll der gemeinsame Vertreter gemäß verschiedener Ergänzungsanträge aus dem Kreis der Anleihegläubiger mit umfangreichen Ermächtigungen hinsichtlich der für die Bondholder bestellten Schiffshypothek ausgestattet werden, die für den Erhalt des Schiffes und die Verwertung der Sicherheit notwendig sind. Die MSD-Geschäftsführung bittet alle Anleiheinhaber, an dem Gläubigertreffen teilzunehmen bzw. einen Stimmrechtsvertreter zu bevollmächtigen.
MSD
Unterdessen stehe Rechtsanwalt und Ministerpräsident a.D. Günther Beckstein für die kommende Wahl nicht mehr als Kandidat zur Verfügung. An seiner Stelle werde die STU Management Partners GmbH, vertreten durch den geschäftsführender Partner Stefan Ulrich, kandidieren. Ulrich hatte zuvor bereits das Kompetenzteam Beckstein unterstützt und ist Mitglied im vorläufigen Gläubigerausschuss. Zum letzten BondGuide-Beitrag …

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