Anleihen heute im Fokus: Deutsche Forfait, MS Deutschland

Durchbruch bei der Deutschen Forfait?!
Foto: © Thinkstock/iStock/ferlistockphoto

Die neue Handelswoche startet mit erfreulichen Nachrichten von der DF Deutsche Forfait: Dem in Schieflage geratenen Außenhandelsfinanzierer ist es im zweiten Anlauf gelungen, seine Anleihegläubiger von der angestrebten und dringend notwendigen Finanzrestrukturierung zu überzeugen – wenn auch mit zum Teil deutlichen Abänderungen bei den zuvor noch avisierten Beschlussgegenständen.

Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Nach intensiven Diskussionen und einer Abänderung der vorgeschlagenen Beschlussgegenstände erzielte die DF Deutsche Forfait AG auf der zweiten Anleihegläubigerversammlung den lang ersehnten Durchbruch. Laut dem Außenhandelsfinanzierer votierte vergangenen Donnerstag ein an der Abstimmung teilnehmendes Kapital von 12,825 Mio. EUR für den von Harvstburg Capital hervorgebrachten Gegenantrag zur Wahl von One Square Advisory zum gemeinsamen Anleihevertreter mit einem Anteil von rund 93%. Darüber hinaus befürworteten etwa 99,98% der Abstimmungsteilnehmer eine Änderung der Anleihebedingungen.

Die vorab neu gefasste Änderung betraf insbesondere die Reduzierung des Nominalzinssatzes der ausstehenden 30-Mio.-EUR-Unternehmensanleihe (2013/20) von 7,875% auf nur noch 2% p.a. rückwirkend vom 27. Mai 2014 bis zum 27. Mai 2018. Neu ist auch, dass der Anleihekupon zwischen Mai 2017 und Mai 2018 wieder auf das Ursprungsniveau angehoben werden kann, sofern zuvor bestimmte Konzernergebnisse erreicht worden sind. Ab dem 27. Mai 2018 bis zum Ende der Laufzeit soll der Bond dann in jedem Fall wieder mit 7,875% verzinst werden. Auf die ursprünglich vorgeschlagene Gewährung von Optionsrechten sei indes vollständig verzichtet worden. Insgesamt wäre bei dem Treffen in Köln ein Anleihekapital von 13,786 Mio. EUR – also ~46% – vertreten gewesen, wodurch die Beschlussfähigkeit der zweiten Gläubigerversammlung gegeben war. DFAG in den BondGuide-News …

Auf den am 20. Februar stattgefundenen Gläubigerversammlungen der insolventen Reederei Peter Deilmann sowie der MS „Deutschland“ Beteiligungs GmbH bestätigten die Gläubiger Reinhold Schmid-Sperber als Insolvenzverwalter und wählten zudem einen Gläubigerausschuss für die Schiffsgesellschaft, dem nunmehr die Bundesagentur für Arbeit, STU Management Partners, HMS Hanseatic Marine Services, HT Troplast sowie die Rechtsanwälte Carsten Heise und Dr. Thomas Schmidt angehören. In den Versammlungen selbst informierte die Insolvenzverwaltung die Gläubiger zum aktuellen Stand der beiden Verfahren und gab einen Ausblick über die kommenden Monate. Für das Traumschiff sei bislang mit 30 Kaufinteressenten weltweit verhandelt worden, weitere Gespräche mit potenziellen Investoren wären derzeit noch anhängig. In den kommenden Tagen wolle Schmid-Sperber zudem einen Massekredit aufnehmen, um die Finanzierung der laufenden Kosten für die nächsten Monate sicherzustellen. Eine Versteigerung der DEUTSCHLAND sei indes derzeit nicht geplant.

csm_Fuer_Anleiheglaeubiger_Header_MS_DEUTSCHLAND44930f0b0eZur Höhe einer etwaigen Insolvenzquote für die MSD-Gläubiger wurden keine Angaben gemacht. Aber: „Dass der Verkaufspreis für das Schiff als größter vorhandener Wert genügen wird, um sämtliche Forderungen der Gläubiger vollständig zu befriedigen, ist sehr unwahrscheinlich“, ließ Schmid-Sperber schon einmal anmerken. Kaum Chancen auf Befriedigung haben hingegen die Gläubiger der Reederei Peter Deilmann: „Ihre Forderungen in einer Höhe von insgesamt rund 2 Mio. EUR werden voraussichtlich nicht bedient werden können“, ergänzte die Insolvenzverwaltung. Zur letzten BondGuide-News …

Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.

! Bitte nutzen Sie für Fragen und Meinungen Twitter – damit die gesamte Community davon profitiert. Verfolgen Sie alle Diskussionen & News zeitnaher auf Twitter @bondguide !