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Die heutigen BondGuide-News stehen im Zeichen der anstehenden Anleihegläubigerversammlungen. Der finanziell stark abgewertete Scholz-Konzern macht heute den Anfang mit einer Tagsatzung in Wien – in puncto geplanter Anleiherestrukturierung wird es dabei wohl wenig zu entscheiden geben. Zur Wochenmitte bittet German Pellets die Bondholder seiner Erstanleihe, der angestrebten „Anleiheaufwertung“ zuzustimmen – die Beschlussfähigkeit des Gremiums dürfte wackeln und somit zunächst nichts zu entscheiden sein. Unterdessen beschwört Singulus seine Stakeholder, an den kommenden finalen Treffen in der nächsten Woche teilzunehmen und abzustimmen. Für den Spezialmaschinenbauer geht es dabei um nichts weniger, als die Sicherung der Existenz außerhalb eines gerichtlichen Verfahrens.
Alles Scholz oder was? – Die Kuratorin der Scholz-Anleihe, Dr. Ulla Reisch, lädt die Inhaber der umlaufenden 8,5%-Schuldverschreibung (2012/17) über nominal 182,5 Mio. EUR heute zu einer AGV. Bei den Treffen im nicht gerade nahegelegenen Wien – für den 16. Februar ist das Folgetreffen angesetzt – werden die Bondholder neben der Wahl von Vertrauensmännern über den Status quo und geplante Restrukturierungsmaßnahmen informiert. Nachdem der angeschlagene Scholz-Konzern seit nunmehr über zweieinhalb Jahren an seiner operativen Restrukturierung und Neuausrichtung feilt, soll nun auch der immense Schuldenberg von zuletzt rund 900 Mio. EUR abgetragen werden. Erst nach einer erfolgreichen „Entrümpelung“ der Passivseite inklusive „Anleihe-Recycling“ könnten sich potenzielle Neuinvestoren einen Einstieg bei der Recyclinggruppe vorstellen. Bei einem Anleihekurs von nur noch schrottigen 8% haben aber mittlerweile selbst Bondinhaber eine vermutete Totalenteignung eingepreist.
Auch die Singulus Technologies AG macht ordentlich Dampf und stimmt sowohl Bondholder als auch Aktionäre mit umfassenden Informationen proaktiv auf die 2te AGV und außerordentliche HV kommenden Montag und Dienstag in Frankfurt ein. Für den schlagseitigen Spezialmaschinenbauer hängt bei den Treffen alles vom Entscheidungswillen der Stakeholder ab. Folglich beschwört Singulus sowohl Bondholder als auch Aktionäre an den Treffen teilzunehmen bzw. sich anderweitig vertreten zu lassen und betont dabei noch einmal, dass die geplante Anleiherestrukturierung „wesentliche Voraussetzung für die bilanzielle Sanierung der Gesellschaft“ ist. Ansonsten stehe Singulus wohl nur noch der Weg zum Konkursgericht offen.
Als dritter im Bunde wird German Pellets auf der morgigen ersten Anleihegläubigerversammlung den Versuch unternehmen, die Erstemission „aufzuwerten“. Hierfür streben die Wismarer eine zweijährige Laufzeitverlängerung ihrer ursprünglich am 1. April 2016 fälligen 7,25% Erstanleihe über 52 Mio. EUR bei nachfolgender Kuponreduzierung auf 5,25% und zusätzlicher Firmenbesicherung an. Ob sich zum ersten Abstimmungsversuch genügend Bondholder in Wismar einfinden werden, darf jedoch unter Berücksichtigung derartiger Treffen in der Vergangenheit bezweifelt werden. Spätestens morgen Mittag sollten wir mehr wissen. Bis dahin notieren der ausstehende Genussschein sowie die übrigen Anleihen des Holzpellets-Herstellers weiterhin abgebrannt im mittleren einstelligen Bereich.
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