Altersvorsorge – heute schon an morgen denken

Die Rente galt über Jahrzehnte als die einzige Altersvorsorge, die man brauchte. Sparte man dann noch etwas Geld zusätzlich an, hat man im Alter ausgesorgt und kann seine Rente genießen. Doch die Zeiten haben sich gewandelt, heute ist es wichtiger denn je an eine Altersvorsorge zu denken und früh mit dem Sparen zu beginnen. Von Robert Steininger*

Warum die Altersvorsorge so wichtig ist

Im Alter möchte jeder Mansch sorgenfrei leben und vor allem seinen Lebensstandard erhalten, sprich: keine Abstriche machen. Nur so kann man den Ruhestand und nach vielen Jahren der Arbeit entspannt genießen. Doch nach aktuellen Erkenntnissen aller Experten geht dies mit der normalen Rente nicht mehr. Es ist also wichtig, frühzeitig privat für das Alter vorzusorgen, um so seinen Lebensstandard konservieren zu können.

Was man für die Altersvorsorge machen kann

Grundsätzlich sollte man wissen, dass sich die Altersvorsorge in drei Bereiche gliedert: die Basisvorsorge, die geförderte Zusatzvorsorge und die private Zusatzvorsorge.

In den Bereich der Basisvorsorge fällt die gesetzliche Rente, die jeder Arbeitnehmer im Laufe seines Arbeitslebens anspart und mit Eintritt in die Rente anläuft. Sie deckt aber eben nur einen Teil des aktuellen Einkommens und sollte daher aufgestockt werden.

Die geförderte Zusatzvorsorge ist besonders interessant, denn hier gibt es auf Antrag Zuschüsse vom Staat auf den Sparvertrag. Neben der Einzahlung, einer Rendite bzw. einem Zinsertrag gibt es also noch Geld vom Staat: Das kann sich schon rechnen. Klassische Beispiele in diesem Bereich sind die betriebliche Altersversorgung und die Riester-Rente.

Der dritte Block ist die private Zusatzvorsorge. Gerade dieser Bereich gewinnt immer mehr an Relevanz, denn in diesem Bereich ist man recht frei bei der Wahl seiner Sparverträge und kann daher andere Risiken eingehen, um Renditen zu erzielen, als es zum Beispiel im zweiten Block der Fall ist. Neben Sparkonten zählt in den dritten Bereich auch das Fondssparen oder die Lebensversicherungen.

Wie man sein Ziel erreichen kann, im Alter sorgenfrei zu leben, dazu gibt es verschiedene Strategien und sehr unterschiedliche Ansätze. Ein persönliches Gespräch mit Spezialisten seines Kreditinstitutes ist dabei ebenso denkbar wie Angebote zur Altersvorsorge aus dem Internet. Jeder sollte für sich abwägen, was er bevorzugt und wobei persönliche Prioritäten liegen.

Welche Produkte für die Ansparung genutzt werden können

Im vorherigen Absatz wurden schon ein paar Beispiele genannt. Für den zweiten Block, die geförderte Zusatzvorsorge, kann man stets die Riester-Rente nennen. Diese gibt es für verschiedene Produktklassen. Es oft wird sie in Verbindung mit Fonds angeboten. Fonds sind durch ihre Risikostreuung schon eine gute Anlage, Fondsprodukte mit Riester sind aber noch eine Spur sicherer, sprich: hier wird größten Wert auf den Werterhalt des Ersparten gelegt. Sie können über viele Jahre eine passable Rendite erzielen und so eine gute Anlage sein. Riestern kann man aber auch in Verbindung mit Bausparerträgen, dann spart man mit der Riesterförderung quasi einen Bausparvertrag an, den man später wohnwirtschaftlich verwenden kann. Klassisch findet man dieses Konstrukt bei Immobilienfinanzierungen. So spart man für das Alter in seine Immobilie an und braucht im Rentenalter quasi keine Miete mehr zahlen. Eine individuelle Beratung, was für einen passt, ist aber unbedingt erforderlich. Generell gilt: Je früher begonnen, desto rentierlicher.

Wie bereits erwähnt ist der dritte Block, die private Zusatzvorsorge recht frei gestaltbar. Hier kann unabhängig von strengen Produktvorgaben Gelder ansparen. Fonds sind dabei auch immer gern genommen, durch ihre breite Risikostreuung, allerdings kann man hier auf eine breitere Fondspalette zurückgreifen. Je nach Risikoneigung, die im Rahmen eines Beratungsgespräches ermittelt wird, kann man so auch in Misch- oder Aktienfonds anlegen.

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Wenn man es etwas gewagter mag, kann man natürlich auch direkt in Aktien oder in Anleihen Gelder anlegen. Hier sind die Renditechancen natürlich auch um einiges höher, auch bei Fonds. Allerdings sollte man sich auch der Risiken bewusst sein.

Die konservativen Anleger können natürlich in Sparverträgen Gelder für das Alter zurücklegen, sollten aber nicht enttäuscht sein, wenn die Renditen nicht so gut sind. Je nach Entwicklung des Zinsmarktes kann es recht sparsam auf dem Sparkonto zugehen.

Ein Fazit

Die Vorfreude auf die Rente sollte man sich nicht nehmen lassen. Damit man die Rente aber erst so richtig genießen kann und nicht bis ins hohe Alter arbeiten oder gar nebenbei Pfandflaschen sammeln muss, ist es wichtig, sich frühzeitig mit seiner Altersvorsorge zu beschäftigen. Je früher man anfängt zu sparen, umso mehr kann man auch mit kleinen Beträgen viel erreichen: Stichwort Zinseszinseffekt. Man sollte sich dabei aber Unterstützung von Profis holen, denn die Möglichkeiten der Altersvorsorge sind vielseitig und die Art eines Sparvertrages sollte auch zum Anleger passen.

*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online- und Investment-Strategien, Glücksspielthemen, Fußball, Krypto und Verhaltensanalyse.