Alternative Investments vorgestellt

Aktien und Anleihen drängen sich geradezu in den Vordergrund, wenn es darum geht, Rendite abzuschöpfen. Doch daneben gibt es auch noch die alternativen Investments, die laut der BAI als »nicht traditionelle Anlegeklassen« definiert werden. Ein kleiner Blick über den Tellerrand liefert neue finanzstrategische Ideen. Ein Kommentar von Kurt zur Rosen*.

Der Anleihesektor ist durch die global niedrigen Zinssätze stark belastet, die Renditen fallen oft allzu gering aus. Gleichzeitig gewinnen alternative Investments mit ausgewogenem Rendite-Risiko-Verhältnis an Bedeutung. Eine professionell zusammengestellte Portfolioallokation dient dem Schutz gegen Markteinbrüche.

Hedgefonds gehören zu den wohl bekanntesten alternativen Investments: sie basieren stets auf einer vielschichtigen Strategie und gelten als relativ riskante Anlagenform. Termingeschäfte und Optionsscheine stellen die am häufigsten genutzten Spekulationsobjekten dar, hinzukommen die berühmten »Leerverkäufe«.

Nach der Lehman-Pleite gab es ein kurzzeitiges Verbot der letztgenannten Spekulationsform, da Leerverkäufe ein Überangebot von Wertpapieren vortäuschen und so die Börse destabilisieren können. Anleger lockt an Hedgefonds zumeist der nicht besonders hohe Kapitaleinsatz, der dadurch zustande kommt, dass häufig auf Kredit spekuliert wird. Die Hebelwirkung erzeugt im Erfolgsfall einen enormen Gewinn, doch das niedrige Eigenkapital kann auch zum Scheitern des Hedgefonds und einer spektakulären Pleite führen. Hier gilt also: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – doch wer zu viel wagt, kann durchaus krachend scheitern.

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Private Equity nennt sich die Anlageform, die auf die Investition in bestehende Unternehmen setzt. Manches Unternehmen wird auf diese Weise sogar komplett aufgekauft, oft mit Einsatz eines hohen Fremdkapitalanteils, das aus der Anleihen-Emission oder aus Bankkrediten stammt. Die Unternehmenserträge dienen der Kredittilgung, und wenn das nicht genügt, werden ggf. Teile des Geschäfts verkauft. Die Anlagestrategie spielt sich außerhalb der Börse ab, die finanziellen Einsätze sind nicht handelbar. Die Investition in frische Start-ups mit neuen Marktideen gilt als Wagniskapital: Hierin bergen sich hohe Gewinnchancen, aber auch zahlreiche Risiken. Sogenannte Wagnisfinanzierungsgesellschaften, auch Venture-Capital-Gesellschaften, bedienen solche Gründungsprojekte und können damit der Wirtschaft durchaus kräftig auf die Sprünge helfen.

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