Adidas will auf das Metaversum setzen und gibt Partnerschaft mit Coinbase bekannt

Der fränkische Sportartikelhersteller Adidas ist die nächste große Firma, die auf das Metaversum setzt: dazu auch die Partnerschaft mit Kryptoplattform Coinbase. Von Robert Steininger*

Das Unternehmen gab mit einem simplen Tweet bekannt, dass es mit der Kryptoplattform Coinbase eine Partnerschaft eingegangen sei und will von nun auch rein digitale Güter wie NFTs vertreiben. Hierfür wurden neben Coinbase auch Bored Ape Yacht Club, Pixel Vault’s Punks Comic und dem Krypto-Investor Gmoney ins Boot geholt. Zusammen mit den neuen Partnern wurde der Adidas Originals „Into the Metaverse”-NFT geschaffen.

Was beim ersten Lesen sehr kompliziert klingt, ist eigentlich sehr einfach: Metaversum beschreibt eine digitale Welt, die für jeden zugänglich ist. Hier kann jeder Land erwerben, mit jedem digital interagieren und Transaktionen durchführen. Dabei lässt sich der eigene Avatar individuell gestalten. Durch den Einstieg von Adidas sind nun in dieser Welt Adidas-Produkte erhältlich.

Diese sind meist einzigartige NFTs und können durchaus wertvoll sein. Die Marke mit den drei Streifen folgt mit dem Einstieg einem aktuellen Trend. Zunehmend mehr Marken steigen ins Metaversum ein, da es um sehr viel Geld geht. Viele Investoren setzen schon länger auf NFTs, was zu astronomischen Preisen für manche digitalen Güter geführt hat. Inzwischen handelt es sich um ein Multimilliarden-Euro-Business.

Kryptowährungen und NFTs sind für viele Investoren die Zukunft. Während vor einigen Jahren der Run um den Bitcoin von vielen noch belächelt wurde, ist er inzwischen mitten in der Gesellschaft angekommen. Immer mehr Kleininvestoren setzen auf Kryptos, NFT und Bitcoin wird an immer mehr Stellen als offizielles Zahlungsmittel anerkannt. Wie normal die neuen Technologien schon sind, zeigt das Beispiel Lionel Messi: Der Weltfußballer bekam einen Teil seiner Antrittsprämie nicht in Euro oder Dollar ausgezahlt, sondern erhielt eine unbekannte Anzahl an Vereinstoken von Paris Saint Germain, PSG. Ob er diese immer noch hält oder schon in eine ‚andere Währung‘ getauscht hat, ist allerdings nicht bekannt.

Der kurzfristig wirkende Einstieg von Adidas ist strategisch zu begründen. Der große US-amerikanische Konkurrent Nike ist schon seit Mitte Dezember im Metaversum vertreten. Zudem schnellen die Nutzerzahlen des Metaversums in die Höhe. Nachdem Mark Zuckerberg bekannt gab, dass Facebook in Meta umbenannt werde, steigen auch die digitalen Grundstückspreise. Für ein Stück Land bei den Metaverse-Pionieren wie Decentraland und The Sandbox werden teils Millionenbeträge gezahlt.

Natürlich befindet sich das Metaversum noch in seinen Kinderschuhen, doch glauben viele Investoren daran, dass die digitale Welt in Zukunft eine ganz wichtige Rolle spielen wird. Durch die Weiterentwicklung der VR-Technologie kann es in wenigen Jahren möglich sein, mit bestimmten Brillen von zu Hause aus an Kulturveranstaltungen, Sportevents oder Treffen mit Freunden teilzunehmen. Dank der Modefirmen, die sich aktuell auf den neuen Markt ausrichten, kann man dabei dann individuelle Kleidung tragen, deren Wert teils deutlich höher sein wird als der Wert von reellen physischen Klamotten.

*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online- und Investment-Strategien, Glücksspielthemen, Krypto und Verhaltensanalyse